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10.000 junge Flüchtlinge spurlos verschwunden

Die Kinder- und Jugendanwaltschaften berichten, dass europaweit tausende unbegleitete minderjährige Flüchtlinge spurlos verschwunden sind.

Heute Redaktion
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Der Aufenthalt von etwa 10.000 Kindern und Jugendlichen ist unbekannt.
Der Aufenthalt von etwa 10.000 Kindern und Jugendlichen ist unbekannt.
Bild: Reuters

Bei einer Tagung in Linz ("Lost in Migration") nannten die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs die erschreckende Zahl, die noch dazu vorsichtig geschätzt ist.

Laut Europol sind mindestens 10.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge spurlos verschwunden. Ein Teil von ihnen dürfte in die Hände von Verbrechern gefallen sein.

Unauffindbar

Zum Beispiel die 17-jährige Amina: Sie floh mit ihrem Bruder aus Guinea nach Österreich, weil ihr Stiefvater die beiden misshandelt hatte und Amina eine Zwangsheirat bevorstand. Sie landeten in Traiskirchen. Seit einem Besuch bei einem Arzt, den sie aufgrund ihrer Genitalverstümmelung aufsuchte, gilt sie als vermisst.

Dieses Beispiel schildert die Salzburger Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt gegenüber "orf.at". Unbegleitete Minderjährige sind sehr leichte Beute für Menschenhändler, Schlepper und Zuhälter, die sie in die Prostitution zwingen.

Sag, du bist älter

Schlepper würden den Minderjährigen oft sagen, dass sie sich vor den Behörden älter machen sollen, um nicht in eine Einrichtung mit erhöhter Betreuung zu kommen. So haben die Ausbeuter später leichteren Zugang zu ihnen.

Die Experten fordern mehr Betreuung für jugendliche Flüchtlinge und Schutzzonen für Frauen mit Kindern. Die Tagung in Linz beschäftigte sich mit Schlepperei, Kinderhandel und Ausbeutung. (csc)