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Gefeuerter FBI-Chef will öffentlich aussagen
US-Präsident Donald Trump gerät in der Russland-Affäre immer mehr unter Druck. Der von ihm gefeuerte FBI-Chef James Comey ist zu einer öffentlichen Befragung bereit.
Trump und sein Team sollen im Präsidentschaftswahlkampf engen Kontakt zu Russland gepflegt haben. Der russische Einfluss auf den Wahlkampf ist Thema mehrerer Überprüfungen des FBI, des Senats und des Repräsentantenhauses. Neben Trump wird laut "Washington Post" derzeit auch ein enger Mitarbeiter im Weißen Haus in diesem Zusammenhang genauer beleuchtet.
Im Mai feuerte Trump FBI-Chef Comey. Kritiker behaupten, der US-Präsident habe damit die Russland-Ermittlungen stoppen wollen.
Comey wird öffentlich aussagen
Comey könnte Kenntnis von brisanten Details der Russland-Affäre haben. Daher soll er in etwa zwei Wochen vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats auf die Frage einer russische Einflussnahme auf den US-Wahlkampf Antworten geben.
Der Ex-FBI-Chef habe sich zu einer öffentlichen Befragung bereit erklärt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der führenden Republikaner und Demokraten im Geheimdienstausschuss. Zu dieser soll es nach dem 29. Mai kommen.
Brisant war auch das Treffen Trumps mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am 10. Mai in Washington. Wie jetzt bekannt wurde, war die Entlassung Comeys tatsächlich Gesprächsthema abseits des Lawrow-Scherzes.
Trump: "Er war verrückt, ein richtiger Spinner"
"Ich habe gerade den FBI-Chef gefeuert. Er war verrückt, ein richtiger Spinner", soll Trump laut "New York Times" gesagt haben. Nachsatz: "Es lastet viel Druck auf mir wegen Russland. Der ist jetzt weg."
Doch der Druck ist noch immer präsent, wenn nicht sogar stärker als zuvor. Die Anwälte des Weißen Hauses bereiten sich angeblich bereits auf ein mögliches Amtsenthebungsverfahren vor. (aj)