Szene

Was lesen 48 Schwäne in der Nationalbibliothek?

Heute Redaktion
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Eh klar, die "Heute" – daran ändern auch knapp 4 Mio. hier beherbergte Bücher nichts. Vor der heutigen Premiere tanzte der "Größte Schwanensee der Welt" im Prunksaal an.

Der Schwan von heute liest "Heute". Bevor die gefiederten Grazien des Shanghai Ballet in der Wiener Stadthalle landen, legten sie im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek noch eine spitze Sohle aufs Parkett – und holten sich anschließend News aus Schwanenstadt und der ganzen Welt.

Brillanz und noch mehr Emotion

Und jetzt verstehen auch wir, was Star-Choreograf Derek Deane im Interview meinte: "Kein anderes Ballett tanzt in so perfekter Harmonie zusammen. Das macht es zum besten Ensemble der Welt!"

Tschaikowskis Märchenwelt XXL

Bis 27.12. entführt "Der größte Schwanensee der Welt" mit Brillanz und Emotion in Tschaikowskis legendäre Märchenwelt – in XXL. Aber wie geht das, so viele Tänzerinnen (und einen Prinzen) in solchen Gleichklang zu versetzen?

Ballett-Virtuose Derek Deane im "Heute"-Talk:



"Heute": Wie gelingt es, 48 Schwäne in solcher Eintracht über die Bühne schweben zu lassen?


Derek Deane: Mit harter Arbeit, viel Zeit und Geduld. Die größte Herausforderung war, dass alle die Musik auf die gleiche Weise verstehen, spüren und entsprechend tanzen. Aber: Die chinesischen Tänzerinnen sind wunderbar, unfassbar diszipliniert. Als die Proben abends fertig waren, blieben sie und gingen alles noch einmal akribisch durch. Ich kenne kein Ballett der Welt, das ins so perfekter Harmonie zusammenarbeitet. Auch das macht es zum besten Ensemble der Welt.



"Heute": Wie viel Zeit blieb von der ersten Probe bis zur Premiere?


Deane: Nur sechs Wochen. Wir machten davor ja schon einmal „Schwanensee", aber nur mit 20 Schwänen. Die Struktur war ja da, nun wurde ausgeweitet. Das Ganze muss ja auf zwei Ebenen funktionieren: der visuellen, die extrem stark ist, und der emotionalen, die sich durch die immense Zahl der Schwäne extrem vertieft.

"Heute": Glaubt man Kritikern, rührt das Werk Besucher Besucher gar zu Tränen rühren …?

Deane: Ja, es ist eine ganz starke emotionale Erfahrung. Die Schwäne entführen uns, überwältigen uns einfach. Wieso? Weil sie nicht nur in Perfektion tanzen, sondern dabei auch denken und fühlen.

"Heute": Ist das nicht immer so?

Deane: Nein, Ballett verkommt immer mehr zur Zirkus-Attraktion, zum Wettbewerb. Wer steht länger auf einem Bein, wer springt höher? Technik ist wichtig, aber das Gefühl ist wichtiger.

"Der größte Schwanensee der Welt", HIER gibt's Karten