Eva Dichand
Zwischen Fashion und Kultur in guter Gesellschaft
Medienmacherin, Kunstsammlerin, Fashion-Influencerin: Eva Dichand tanzt auf vielen Festen, sieht sich selbst aber nicht als Teil der Society.
Das ist jetzt vielleicht keine große Überraschung, aber: Eva Dichand liebt Schuhe, auch ausgefallene, solche mit hohen Absätzen wie von Christian Louboutin etwa. Und auffällige Ohrringe. Okay, Ringe vielleicht auch. Und Hüte. Inspiration holt sie sich aus internationalen Modemagazinen, Elle, Vogue, Vanity Fair, auch auf Französisch, sie liebt Paris. Gekauft wird häufig online, aus Gründen des Zeitbudgets, etwa bei mytheresa.com oder net-a-porter.com.
Die Roben kommen aber immer seltener zum Einsatz. Dichand besucht nur mehr handverlesene Darbietungen der gehobenen Abendunterhaltung. Bälle und wesensgleiche Veranstaltungen haben einen gewissen Hang zur Wiederholung, sie fühle sich sowieso nicht als Teil der Society, sagt Dichand im Interview mit Conny Bischofberger in diesem Magazin.
Ein Dirndl tragen kostet Überwindung
Auch ein anderes Missverständnis harrt der Aufklärung. Es gibt Fotos von Eva Dichand im Dirndl, aus der Jugendzeit, vor allem aber vom Jägerball. Das kostet Überwindung. Sie mag keine Dirndl. Das ist ein mutiges Statement für eine Steirerin. Es sind schon Menschen mit geringeren Verfehlungen vom Uhrturm gejagt worden.
70.000 Insta-Follower sind (fast) immer mit dabei
Dichand sieht sich eher in Couture-Roben von Designern wie Balenciaga, Cavalli, Chanel, Valentino oder Peter Dundas (zu seinen Fans zählen auch Beyoncé oder Shakira). Auf Instagram zeigt die Managerin Kleider-Anproben, postet live von den Laufstegen der internationalen Modenschauen und versorgt ihre knapp 70.000 Follower mit Backstage-Bildern von Hollywood-Stars wie Kim Kardashian und Vogue-Chefin Anna Wintour.
Art Basel statt Ball-Loge
Bei den Präsentationen sitzt sie in der ersten Reihe, vor allem, weil sie mittlerweile eine Mode-Influencerin ist, ein Job, der nicht leicht von der Hand geht. Vielleicht, weil sie Small Talk als "lost time" bezeichnet, mag sie Kunst mehr, die redet nicht zurück. Auf internationalen Kunstmessen wie der Art Basel oder der Art Miami ist die Kunstsammlerin mittlerweile häufiger zugegen als in Ball-Logen. Reist sie in eine Stadt, gilt ihre erste Frage nicht der Klärung, wo die beste Party-Location ist, sondern: Wie finde ich ins Museum?