Nach Tragödie in Ternitz

Zwei Böller-Tote! Brüderpaar nun verurteilt

Bei einer Silvesterfeier Ende 2022 in Ternitz (Neunkirchen) waren zwei junge Männer gestorben. Jetzt stand ein Brüderpaar in Wr. Neustadt vor Gericht. 

Zwei Böller-Tote! Brüderpaar nun verurteilt
Brüderpaar vor Gericht
Trimmel, Schreiner

Ein Brüderpaar (18, 20) musste am Mittwoch wegen des Vorwurfes der grob fahrlässigen Tötung sowie fahrlässigen Körperverletzung am Landesgericht Wr. Neustadt erneut auf die Anklagebank (für alle Angeklagten gilt bis zur Rechtskräftigkeit der Urteile die Unschuldsvermutung).

Rückblick: Mehrere Jugendliche hatten zum Jahreswechsel in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) schwere Böller aus Rohren abgefeuert, ein pyrotechnischer Gegenstand ging indes zu früh los: Zwei 18-Jährige waren bei der heftigen Explosion noch in unmittelbarer Nähe, ein 18-Jähriger war sofort tot, der andere 18-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt ins Spital geflogen. Nach einer Woche starb auch das zweite Böller-Opfer im Spital.

Die Böller-Tragödie in Ternitz - die Bilder zum Durchklicken:

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    Schweres Böllerunglück in Ternitz: Mehrere Verletzte und ein Toter
    Schweres Böllerunglück in Ternitz: Mehrere Verletzte und ein Toter
    Alexander Steininger

    Bei den verwendeten Kugelbomben hatte es sich um Feuerwerkskörper der Kategorie F4 gehandelt, die in Tschechien illegal gekauft worden waren. Nach wochenlangen Ermittlungen der Kripo gegen Unbekannt wurde schließlich ab Ende Februar 2023 gegen zwei Jugendliche und zwei Erwachsene konkret ermittelt, Anfang Oktober war die Anklage gegen das Brüderpaar sowie zwei Schülerinnen (17, 18) fertig. Die beiden Mädchen wurden indes beim Prozess im November bereits freigesprochen. Denn die Schülerinnen waren nur zum Shoppen mit und nicht zum Erwerb von Feuerwerk.

    Bedingte Strafen

    Der Erstangeklagte hatte in seiner Befragung einen gemeinsamen Plan, Kugelbomben zu importieren und zu zünden, stets bestritten. Beim Kauf sei er gar nicht dabei gewesen, die beiden Feuerwerkskörper habe er erst zu Silvester gesehen.

    Die Urteile am Mittwoch am Wiener Neustädter Gericht: Neun Monate bzw. sechs Monate bedingte Haft für das Brüderpaar (nicht rechtskräftig).

    Akt.