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Zverev: "Habe mich versteckt, um Insulin zu spritzen"

Alex Zverev, Nummer zwei der Tennis-Welt, hat seit mehr als 20 Jahren Diabetes. Lange war ihm die Krankheit peinlich, jetzt bricht er sein Schweigen.

Erich Elsigan
Alexander Zverev geht in die Offensive.
Alexander Zverev geht in die Offensive.
GEPA

Tennis-Superstar Alexander Zverev machte vor wenigen Tagen seine Diabetes-Erkrankung öffentlich. Der 25-Jährige leidet an Typ 1, muss also regelmäßig Insulin spritzen.

"Als kleiner Junge habe ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht, später mehr und mehr", sagt Zverev. "Die Krankheit hat mich zeitlebens begleitet. Ich will zeigen, dass man es mit dieser Krankheit ganz weit schaffen kann."

Lange machte der Sportler ein Geheimnis um sein Schicksal. "Bisher wussten nicht viele Menschen, dass ich Diabetes habe. Ich hatte immer Angst, dass meine Gegner sich gegen mich stärker fühlen, wenn sie von meiner Krankheit wüssten", erklärte er.

"Ich habe es auf den Toiletten gemacht"

"Am Anfang habe ich mich sogar versteckt, um mir Insulin zu spritzen. Das habe ich auf den Toiletten gemacht. Als ich anfing, Mädchen zu treffen, war es unmöglich, mit ihnen darüber zu sprechen. Es war mir viel zu peinlich, das Thema anzusprechen."

Zverev, der sich aktuell von einer bei den French Open erlittenen Bänderverletzung erholt, hat längt gelernt, mit Diabetes zu leben. Bei Tennis-Matches hat der Deutsche das Blutzucker-Messgerät stets dabei. "Es ist eine weitere Sache zu bewältigen, aber wenn ich verliere, ist es meine Schuld. Punkt. Ich will Diabetes nicht als Entschuldigung fürs Verlieren benutzen."

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    Alexander Zverev muss im Rollstuhl vom Platz gebracht werden. Er muss das Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal nach mehr als drei Stunden im zweiten Satz aufgeben.
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    IMAGO Images
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