Dresden
Zustand der Brücke war bereits 2021 "nicht ausreichend"
Am Mittwoch stürzten Teile einer Brücke über der Elbe bei Dresden ein. Gutachter attestierten dem Bauwerk schon vor drei Jahren schwere Mängel.
Der Schock sitzt immer noch tief: In der Nacht auf Mittwoch sind Teile der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Verletzte oder gar Tote gab es wie durch ein Wunder keine. Nur neun Minuten vor dem Kollaps rollte die letzte Straßenbahn über die Brücke.
Zustand der Brücke "nicht ausreichend"
Dass es soweit kommen könnte, zeichnete sich bereits 2021 ab, wie sich nun zeigt. Denn damals wurde der Zustand der Brücke als "nicht ausreichend" bewertet, wie aus einer Antwort der Stadt auf eine Anfrage hervorgeht, die der "Bild" vorliegt.
Schon 2018 bestand die Brücke zwar noch die Hauptprüfung, doch bei einer weiteren Untersuchung 2021 wurden erhebliche Schäden festgestellt, darunter korrodierende Stahlteile und defekte Dichtungen: "Freiliegende korrodierende Bewehrung an der Hohlkastenunterseite, freiliegende korrodierende Bewehrung an den Gesimsen" sowie der "Zustand der Dichtung im Gleisbereich" wurden bemängelt.
Sanierung war für Januar 2025 geplant
Der Zustand der Brücke erhielt die Note 3 auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 4 (sehr schlecht). Eine Sanierung war für Januar 2025 geplant. Der Verkehrsteil der Brücke für Autos wurde bereits 2019 erneuert, doch der betroffene Abschnitt mit den Straßenbahngleisen war bislang nicht saniert worden.
Die Polizei ermittelt derzeit, ob der Einsturz hätte verhindert werden können, wobei derzeit keine Hinweise auf ein strafrechtliches Vergehen vorliegen. Weil es keine Verletzte gab, ermittelt die Justiz auch nicht wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Dresden sind Teile der Carolabrücke eingestürzt
- Die Ursache ist noch unklar
- Laut einem Bericht aus dem Jahr 2021 wies die Brücke schon damals Mängel auf