Wien
Zustände an Spitälern – jetzt schlagen die Ärzte Alarm
Den "10-Punkte-Plan zur Rettung der Wiener Spitäler" hatte die Ärztekammer bereits länger präsentiert. Ein Video soll mehr Aufmerksamkeit schaffen.
Dass soll durch ein Video gelingen. In dem etwa halbstündigen Clip tragen Ärzte die Vorschläge vor. Ideen sind etwa Bleibe- und Rückkehrprämien, höhere Gehälter, die Anrechnung aller Vordienstzeiten und Zulagen für Mangelfächer.
"Retten wir Wiens Spitäler"
Unter dem Titel "Retten wir Wiens Spitäler" hat die Ärztekammer nun das Video auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht. Verschiedene Ärzte, stilecht im weißen Kittel und mit Stethoskop um den Hals, lesen den 10-Punkte-Plan vor. Zu Beginn hat man sich auch einen Seitenhieb auf den Gesundheitsstadtrat Peter Hacker "(SPÖ) nicht nehmen lassen. "Die Ärztekammer hat einen umfangreichen Plan vorgelegt. Weil die Politik ihn nicht lesen will, wird er jetzt von Wiens Ärzten und Ärztinnen vorgelesen werden", so der geschäftsführende Vizepräsident Stefan Ferenci.
Er will sich nun mit der Politik an einen Tisch setzen und gemeinsam Lösungsmaßnahmen finden. Die Probleme im Gesundheitssystem seien nicht von heute auf morgen passiert, man hätte die Kammer schon früher einbinden müssen, so der Vizepräsident. Der Plan sei ein langfristiger, der nun nach diversen "Notmaßnahmen" greifen müsse.
32-Stunden-Woche, Ausbildungsoffensive, Kassasturz
Die stellvertretende Obfrau der Kurie angestellte Ärzte in Wien forderte einen "Kassasturz". Es brauche eine transparente Bedarfsplanung und eine Organisationsreform des Wiener Gesundheitsverbundes. Ihr Kollege Eduardo Maldonado-Gonzalez will eine 32-Stunden-Woche für das Spitalspersonal bei vollem Lohnausgleich und "marktkonforme Gehälter"
Präsidiumsmitglied Frederic Tömböl sprach laut "APA" auch den Pflegemangel an. Das AKH Wien solle aus dem Verbund ausgegliedert und als eigenständiges Bundesspital neu gestartet werden. Severin Ehrengruber, Vorsitzender des Ausschusses für ärztliche Ausbildung will dem Abgang junger Ärzte mit einer Ausbildungsoffensive entgegenwirken und forderte die Modernisierung des Spitalsmanagements.