"Zum Weinen" – Armin Wolf schimpft über ORF-Kandidaten

Am Mittwoch 24 Uhr endet die Bewerbungsfrist für den Posten der ORF-Generaldirektion. Am Mittwochvormittag gab der langjährige TV-Grande Thomas Prantner seine Kandidatur bekannt. Damit ist der 56-Jährige nach Lisa Totzauer und Roland Weißmann bereits der dritte Herausforderer des bisherigen ORF-Bosses Alexander Wrabetz.

Weißmann gilt als Favorit

Als Favorit unter den ÖVP-nahen Stiftungsräten sowie von Unabhängigen gilt Roland Weißmann. Der 56-jährige ORF-Vize-Finanzchef und Chefproducer hat einen guten Gesprächskanal zu dem Inner Circle rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP). Die Wahl findet am 10. August statt.

Kritik kommt am Mittwoch von TV-Moderator Armin Wolf. Er ist mit den Bewerbern offenbar nicht zufrieden und kritisiert, dass der Posten politisch vergeben wird. "Alle fünf Jahre ist es wirklich frustrierend, für den ORF zu arbeiten. Es gibt wirklich spannende Medienleute in Österreich und Deutschland - aber keine/r von ihnen bewirbt sich für die ORF-Generaldirektion, weil allen klar ist, dass der Job politisch ausgedealt wird. Es ist zum Weinen", schreibt der ORF-Star auf Twitter.

Vor allem die ÖVP-Nähe von Weißmann sieht Wolf negativ: "Schade, wenn Bewerber*innen um die ORF-Spitze nicht verstehen, dass es sehr wohl ein Thema ist, wenn leitende ORF-Mitarbeiter*innen (egal welche) an Fraktionstreffen eines politischen "Freundeskreises" (egal an welchem) teilnehmen. Das geht mit politischer Unabhängigkeit nicht zusammen."

Die ORF-Stiftungsräte können noch bis 3. August Kandidatinnen und Kandidaten nachnominieren. Diese Möglichkeit nützte der damalige ORF-Finanzdirektor Alexander Wrabetz 2006, als er gegen die von der Kanzlerpartei ÖVP unterstützte Generalin Monika Lindner antrat.

Auf einen Blick: Die Kandidaten für den ORF-Chefposten