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"Mehrere Kilometer auf selbem Gleis" – 3 Verhaftungen

Bei dem Zugunglück in Griechenland starben mindestens 36 Menschen. Nun wurde der Stationsleiter der Stadt Larissa verhaftet.

Carolin Rothmüller
Viele Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle, an der zwei Züge in der Nähe der Stadt Larissa, Griechenland, zusammengestoßen sind.
Viele Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle, an der zwei Züge in der Nähe der Stadt Larissa, Griechenland, zusammengestoßen sind.
REUTERS

In der Nacht auf Mittwoch kollidierte ein Güterzug mit einem Personenzug rund 400 Kilometer nördlich von Athen. Bei dem Unglück kamen mindestens 36 Menschen ums Leben. Ein Überlebender sagte im griechischen Fernsehen, dass im Personenzug nach dem Zusammenstoß Feuer ausgebrochen sei. "Es ist tragisch. Fünf Stunden später finden wir immer noch Leichen", sagte ein Retter, der an der Unfallstelle arbeitet.

Mehrere Kilometer auf selben Gleis

"Der 59-jährige Bahnhofsvorsteher wurde verhaftet", sagte ein örtlicher Polizeisprecher gegenüber AFP und fügte hinzu, dass die Anklage in Kürze bekannt gegeben werde. Der Staatsanwalt des Obersten Gerichtshofs Griechenlands hatte zuvor eine Untersuchung angeordnet, wobei Regierungssprecher Yiannis Economou feststellte, dass die beiden Züge über "mehrere Kilometer" auf demselben Gleis fuhren. Der griechische Bahnbetreiber Trainose wurde 2017 von der italienischen Ferrovie Dello Stato Italiane übernommen. Auch zwei weitere Beschäftigte wurden festgenommen, ihre Verbindung zum Unfall ist nicht bekannt. Zurzeit werden auch Techniker der Bahn befragt.

Viele Studenten unter den Opfern

Unter den Verstorbenen befanden sich acht Bahnangestellte, davon die zwei Lokführer des Güterzuges und die beiden des Personenzuges. Der Leiter der Notaufnahme des Krankenhauses von Larissa, Apostolos Komnos, sagte, die meisten der Toten seien junge Menschen um die 20. Sie sollen nach dem verlängerten Wochenende auf dem Rückweg zu ihren Universitäten gewesen sein.

Angehörige, einige unter Tränen, andere sichtlich verärgert, versammelten sich im Erdgeschoss des Krankenhauses, um Informationen über den Unfall zu erhalten, wie Reuters berichtete. Den Angehörigen wurde gesagt, dass DNA-Tests an den Opfern durchgeführt werden, die nicht identifiziert wurden oder nicht identifiziert werden können.

Per Funk, wie in alten Zeiten

Trotz der kürzlichen Modernisierung mit neuen Brücken und Tunneln und zwei Gleisen entlang der gesamten rund 500 Kilometer langen Strecke Athen-Thessaloniki gebe es erhebliche Probleme bei der elektrischen Koordination der Verkehrskontrolle. "Wir fahren wie in alten Zeiten von einem Streckenteil zum anderen per Funk. Die Stationsleiter geben uns grünes Licht“, sagte Kostas Genidounias, Präsident der Gewerkschaft der Lokführer im staatlichen Rundfunk. Warum dies geschieht und kein modernes Leitsystem funktioniert, konnte er nicht sagen.

Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.

Bildstrecke: Zugunglück in Griechenland – mehr als 36 Tote

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    Knapp 400 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt Athen kam es in der Nacht zu einem schweren Zugunglück. Ein Güterzug kollidierte mit einem Personenzug und Waggons fingen Feuer.
    Knapp 400 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt Athen kam es in der Nacht zu einem schweren Zugunglück. Ein Güterzug kollidierte mit einem Personenzug und Waggons fingen Feuer.
    Vaggelis Kousioras / AP / picturedesk.com
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