Spital hat vorher keine Zeit
Zu wenig Ärzte: Untersuchungs-Termin in 19 Monaten!
Es sollte eine Routineuntersuchung sein, doch das Kepler Klinikum hat einer Linzerin erst für Februar 2026 einen Termin gegeben.
Es ist eine Routineuntersuchung, die oft dazu führt, dass Krankheiten frühzeitig erkannt werden und behandelt werden können: der Schilddrüsen-Check. Ab einem gewissen Alter oder bei bekannten Erkrankungen soll er jährlich stattfinden.
Eine Linzerin (61) wollte deshalb kürzlich einen solchen Termin beim Kepler Klinikum ausmachen. Sie meldete sich telefonisch beim zuständigen Institut für Nuklearmedizin. Doch die Auskunft war mehr als ernüchternd. "Sie sagten, dass der nächste Termin für eine Untersuchung im Februar 2026 frei ist", schüttelt die Frau den Kopf.
Weil sie so lange aber nicht warten wollte, hat die Linzerin nun einen Termin bei einem Wahlarzt ausgemacht.
Spital bestätigt lange Wartezeit
Beim Kepler-Klinikum bestätigt man auf "Heute"-Anfrage die lange Wartezeit. Grund sei, so eine Sprecherin, dass es viel weniger niedergelassene Ärzte als früher gebe, deshalb wollen viel mehr Patienten einen Termin in den Spitälern. Das sei nicht bewältigbar.
Die SPÖ kritisiert den Fall scharf. "Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis", so Gesundheitssprecher Peter Binder. Er fordert eine Vernetzung der Krankenhäuser, damit Patienten einen Termin in einer anderen Einrichtung bekommen können.
Immer wieder sorgen Krankenhäuser in Oberösterreich mit langen Wartezeiten für Schlagzeilen. Für eine Knie-OP müssen Patienten teilweise mehr als ein Jahr warten.
Wie eine "Heute"-Anfrage vor wenigen Tagen enthüllte, fehlen im niedergelassenen Bereich 50 Kassenstellen. 38 davon betreffen den Allgemeinbereich, der Rest den Fachsektor.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Linzerin hat beim Kepler Klinikum einen Termin für eine Schilddrüsenuntersuchung erst im Februar 2026 erhalten, obwohl es sich um eine Routineuntersuchung handelt, die frühzeitige Behandlungen ermöglichen kann
- Das Klinikum bestätigt die lange Wartezeit aufgrund von weniger niedergelassenen Ärzten und einer hohen Nachfrage nach Terminen
- Die SPÖ fordert eine Vernetzung der Krankenhäuser, um Patienten alternative Termine zu ermöglichen