"Erhebliche Belastung"
Spitäler am Limit – 53 Wochen Wartezeit auf Knie-OP
Die Lage ist mehr als angespannt: Auf Termine für eine Knie-Operation müssen Patienten mittlerweile bis zu 53 Wochen warten. Eine Studie alarmiert.
Die Lage im Gesundheitsbereich ist drastisch: Tausende Beschäftigte geraten zunehmend an ihre Leistungsgrenzen. Einem Krankenpfleger aus Linz reicht es jetzt: Maximilian Lindpointner (29) hat eine Petition gestartet, "bevor es zu spät ist".
Der 29-Jährige fordert eine nachhaltige Verbesserung im Pflegebereich. Auf seinem Wunschzettel an die Politik stehen unter anderem: Arbeitsreduktion auf 35 Stundenwochen bei gleichbleibendem Lohn, eine Anpassung der Nachtdienst-, Sonn- und Feiertagszulagen sowie eine Erhöhung des Grundgehalts.
Akuter Personalmangel und die ständige extreme Dauerbelastung während der Corona-Pandemie hätten in den vergangenen Jahren die Arbeitsbedingungen in seiner Branche "noch einmal deutlich verschlechtert". Insgesamt knapp 18.700 Personen unterzeichneten bisher das Begehren unter mein.aufstehn.at.
Eine IFES-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich (2.000 Befragte) untermauert jetzt die prekäre Situation im Gesundheitswesen. Ziel war, herauszufinden, was die Betroffenen von der medizinischen Versorgung in ihrem Bundesland halten.
Besorgniserregendes Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten empfinden lange Wartezeiten als "erhebliche Belastung."
Zwei Regionen besonders stark betroffen
Ein weiteres Resultat: In den Regionen Steyr-Kirchdorf sowie im Traunviertel gaben fast sechs von zehn Befragten an, "sehr stark" von langen Wartezeiten betroffen zu sein.
Auch das Fazit einer Anfrage an den Oberösterreichischen Landtag ist bedenklich: Auf einen Termin für eine Knie-Operation wartet man derzeit bis zu 53 Wochen. Für eine Hüft-OP müssen sich Patienten bis zu 52 Wochen gedulden, bei Augen-OPs sind es 24 Wochen.
"Die Menschen spüren von der versprochenen Gesundheitsreform nichts", erklärt AK-Präsident Andreas Stangl. Es müssten jetzt Taten folgen, um die Situation für Arbeitnehmer als Patienten und Beschäftigte zu verbessern.
Kritik auch von SPÖ
"Gesundheit kann nicht warten", kritisiert auch Landesrat Michael Lindner (SPÖ) den Zustand. Besonders betroffen seien Menschen, die es sich nicht einfach leisten können, auf kostenpflichtige Wahl- und Privatarztangebote auszuweichen.
"Die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich ist krank. Die Symptome: Fachkräftemangel, lange Wartezeiten, überlastetes Gesundheitspersonal, die PR-Lüge zur 'Patientenmilliarde', so der Politiker. All das habe der schwarz-blaue Pakt in der Landesregierung mitzuverantworten, "Es bröckelt an allen Ecken und Enden."