Oberösterreich

Zu Termin nicht erschienen, nun droht AMS-Geld-Sperre

Eine Firma lud Arbeitssuchende zum Kennenlernen ein. Von elf verbindlich Angemeldeten erschienen aber nur vier. Jetzt droht eine AMS-Geld-Sperre.

Oberösterreich Heute
AMS-Geld: Immer wieder Gegenstand von hitzigen Debatten. (Symbolbild)
AMS-Geld: Immer wieder Gegenstand von hitzigen Debatten. (Symbolbild)
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Viele Wochen bereiteten sich die Mitarbeiter des Kabelhändlers ACS in Kematen an der Krems (Bez. Linz-Land) vor: Um neues Personal zu finden, wurde eine Firmenpräsentation für AMS-Gemeldete ausgearbeitet.

Betriebs- und Lagerleiter sowie Geschäftsführung nahmen sich extra für diesen Termin Zeit. Essen wurde organisiert, auch Parkplätze wurden für die erwarteten Gäste reserviert.

Das Arbeitsmarktservice (AMS) schrieb 44 Personen an, die für die Stelle als Lagermitarbeiter in Frage kamen. Dann wurden elf arbeitslos gemeldete Personen für eine interne Jobbörse im Unternehmen erwartet.

"Sehr ernüchternd"

Das AMS Traun (Bez. Linz-Land) hatte diese ins Leben gerufen, war selbst mit zwei Betreuerinnen vor Ort. Doch dann plötzlich die böse Überraschung: Nur drei Arbeitslose sind gegen 8.45 Uhr erschienen. Laut Firmenchef Daniel Hofstätter (35) wurde auf eine vierte Person dann 20 Minuten gewartet. "Sehr ernüchternd" sei das alles gewesen, sagt der 35-Jährige im Gespräch mit "Heute".

In einem Mail ließ Hofstätter seiner Wut freien Lauf. Adressaten waren neben dem AMS Traun Arbeitsminister Martin Kocher, Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und AMS-Chef Johannes Kopf. Jetzt droht den nicht zum Termin erschienenen Personen eine sechswöchige AMS-Geld-Sperre.

So reagiert AMS

In einer Mail, die "Heute" vorliegt, antwortet eine AMS-Mitarbeiterin an Hofstätter: "Es tut mir ausgesprochen leid, dass ein so engagiertes Unternehmen wie Ihres, diese enttäuschende Erfahrung gemacht hat. Wir können die große Frustration Ihrer gesamten Belegschaft nachfühlen und können Ihnen versichern, dass wir entsprechende Konsequenzen setzen werden."

"Wir können die große Frustration Ihrer gesamten Belegschaft nachfühlen und können Ihnen versichern, dass wir entsprechende Konsequenzen setzen werden." Aus dem AMS-Antwortschreiben an die Firma ACS

Weiters heißt es: "Die verpflichtende Prüfung aller im Arbeitslosenversicherungsgesetz bestehenden gesetzlichen Regelungen werden hier zur Anwendung gebracht." Und: "Es ist mir klar, dass dies für Sie und alle bemühten Beteiligten an der Enttäuschung wohl nichts ändern wird."

Gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" sagt Michaela Billinger, Chefin der AMS-Stelle Traun, dass nur jene, die bei einer verbindlichen Jobmesse nicht erschienen, bei triftigen Gründen wie einer vom Arzt bestätigten Krankheit mit keinen Konsequenzen zu rechnen hätten.

Wenn verbindliche Vermittlungsversuche ignoriert würden, werde das Arbeitslosengeld für sechs Wochen gesperrt. Außerdem sei es nicht repräsentativ, das nicht einmal die Hälfte der eingeladenen Personen auftauche.

Bomben-Alarm im AMS

Alarm in Wien: Bei der Simmeringer AMS-Stelle in der Hauffgasse kam am Donnerstagnachmittag ein Mann mit einem Rucksack ins Gebäude. Nach ersten Informationen zufolge habe er angefangen zu randalieren. Dabei habe er sein Geld gefordert und mit einer Bombe gedroht, wenn er dieses nicht sofort bekommen würde.

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