Niederösterreich

Zu mager! Igel-Duo auf Winterurlaub in Haringsee

Die Igel-Geschwister "Max und Moritz" sind zu klein und mager, um in der Natur überleben zu können. Sie dürfen in der Auffangstation überwintern.

Tanja Horaczek
Die Geschwister Max und Moritz dürfen in der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee überwintern.
Die Geschwister Max und Moritz dürfen in der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee überwintern.
Vier Pfoten

"Max und Moritz" heißen die kleinen Igelgeschwister und jüngsten Neuankömmlinge in der von VIER PFOTEN geführten EGS Haringsee (Gänserndorf). Sie wurden in einem Garten in Straßhof gefunden, als sie sich dort am helllichten Tag hungrig über eine Futterschüssel hermachten.

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    Die Geschwister Max und Moritz dürfen in der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee überwintern.
    Die Geschwister Max und Moritz dürfen in der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee überwintern.
    Vier Pfoten

    „Die Gartenbesitzerin bemerkte, dass die beiden sehr klein und mager waren. Nach telefonischer Rücksprache mit uns wog sie sie schließlich. Mit nur 140 bzw. 150 Gramm bestätigte sich die Vermutung, dass sie um einiges zu klein sind, um den kommenden Winter überleben zu können. So kamen die Igelkinder zu uns in die EGS, wo sie nun aufgepäppelt werden. Nach Erreichen eines ausreichenden Gewichtes können sie in einem geschützten Gehege bis zu ihrer Freilassung im Frühjahr überwintern“, berichtet VIER PFOTEN Tierarzt Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EGS.

    Bereits 180 Igel aufgenommen

    Derzeit wird die EGS von Igeln nur so überschwemmt; rund 70 sind es, die gerade vom Team betreut werden. „Seit September haben wir sogar schon über 180 Igel aufgenommen, aber aufgrund des warmen Herbstwetters konnte ein großer Teil auch schon wieder ausgewildert werden“, erzählt Frey.

    Aber: Nicht jeder Igel, der im Herbst gefunden wird, muss vom Menschen geborgen werden. Auch wenn vor dem Winter gerade junge Igel oft tagsüber unterwegs sind, ist das kein Grund, sie sofort aufzunehmen. Um sich genügend Winterspeck anzufuttern, nutzen kleinere Igel auch die Tagesstunden, um auf Futtersuche zu gehen.

     So erkennst du, ob der Igel Hilfe braucht:

    „Ein wichtigeres Kriterium bei der Beurteilung, ob der Igel Hilfe braucht, ist der Allgemeinzustand. Wirkt er schwächlich oder gar apathisch? Geht er unsicher oder torkelnd? Rollt er sich nicht ein, wenn Gefahr droht? Oder hat er sichtbare Verletzungen? Dann ist eine Hilfe unbedingt notwendig. Auch sehr kleine und magere Igel benötigen Unterstützung, wobei das Gewicht immer relativ zur Jahreszeit und zum Gesamtzustand des Igels beurteilt werden muss. Gerade bei noch warmen Herbstwetter ist es oft nicht notwendig, jene Igel, denen vielleicht nur wenige Dekagramm zum Überwinterungsgewicht von etwa 500 Gramm fehlen, gleich aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen und in menschliche Obhut zu bringen“, so Frey.

    Katzenfutter kann Igel retten

    Igel können übrigens im Garten auch durch Zufüttern mit hochwertigem Katzen- oder Igelfutter sehr gut bei der Gewichtszunahme unterstützt werden. Außerdem freuen sich die Tiere über Laub- und Reisighaufen sowie über dichte Sträucher und Gehölze, die ihnen Schutz vor Wind und Wetter bieten. Eine Alternative sind auch Igelhäuschen, die man aufstellen kann.