Gefinkelte Schmuggler

Zoll holte Babykatze, Schlangen und Skorpion aus Gepäck

Auch Potenzpillen und Präservative wurden beschlagnahmt. 8,1 Milliarden Euro an Abgaben wurden im Vorjahr von den Zoll-Mitarbeitern eingehoben. 

Thomas Peterthalner
Zoll holte Babykatze, Schlangen und Skorpion aus Gepäck
Zollfahnder auf vier Pfoten erschnüffelten Schmuggelware.
Zoll

Die 1.726 Zollamt-Mitarbeiter standen auch 2023 im Dauereinsatz, nun wurde Bilanz gezogen. Insgesamt gab es 310.000 Kontrollen, daraus ergaben sich 6.825 Anzeigen. 8,1 Milliarden Euro an Abgaben wurden insgesamt eingehoben. Der zuständige Finanzminister Magnus Brunner (VP) ist stolz auf seine Zoll-Mitarbeiter. "Ihr Einsatz und ihre Fachkompetenz sind unverzichtbar für die Sicherheit und den Wohlstand unserer Gesellschaft", so Brunner. In 2.481 Finanzstrafverfahren gab es im Vorjahr Strafen in der Höhe von insgesamt 2.551.765 Euro.

Babykatze im Koffer

Gerade die Einfuhr von lebenden Tieren und von Erzeugnissen tierischer Herkunft, aber auch von Pflanzen und Pflanzenteilen birgt die große Gefahr der Einschleppung von Seuchen, die die Tier- und Pflanzenwelt bedrohen. Krankheiten wie Schweinepest, Vogelgrippe oder Maul- und Klauenseuche sind weltweit stark verbreitet. Der Großteil der lebenden Tiere, die illegal nach Österreich gebracht wurden, sind Heimtiere wie Hunde und Katzen. Dem Zoll fielen sogar Babykatzen in die Hände. 

Geckos, Schlangen und Skorpione

Am Flughafen Wien gelang ein Großaufgriff von 89 Reptilien, darunter Geckos, Schlangen und Skorpione, sowie Insekten mit einem geschätzten Gesamtwert von 46.800 Euro. Auch einen Aufgriff von 49 geschützten Seepferdchen gab es. Die Zollfahndung konnte aufgrund ihrer Ermittlungen Verstöße gegen das Artenhandelsgesetz aufdecken. So konnten 18 Gelbkopfpapageien in Niederösterreich sichergestellt werden, wobei das Strafverfahren noch nicht abgeschlossen ist.

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    Zoll-Hunde erschnüffelten Schmuggelware.
    Zoll-Hunde erschnüffelten Schmuggelware.
    Zoll/BMF

    Fake-Handycover

    Produkte im europäischen Binnenmarkt müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. In insgesamt 366 Importfällen, mit knapp 170.000 Waren, untersagten die zuständigen Marktüberwachungsbehörden die Überlassung für den Binnenmarkt. Davon entfielen 31 Prozent auf Küchenartikel, wie beispielsweise Einweggeschirr und Einwegbesteck, 22 Prozent auf Kinderspielzeug, 11 Prozent auf Medizinprodukte, wie beispielsweise Präservative oder medizinische Instrumente und 9 Prozent auf elektronische und technische Produkte bzw. Akkus.

    Auch im Bereich der Produktpiraterie wurde ein Anstieg verzeichnet:
    in 14.061 Verfahren wurden 194.165 gefälschte Artikel, wie beispielsweise Handycover, sichergestellt – ein Zuwachs von 48 Prozent bzw. 61 Prozent zum Vorjahr. Heuer wurden auch wieder mehr Tabakwaren wie Zigaretten vom Zoll entdeckt. 

    Potenzmittel, Psychopharmaka

    Im Bereich der illegalen Einfuhr von Arzneiwaren war die Anzahl der Aufgriffe um etwa 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig, die sichergestellte Anzahl an illegal eingeführten Arzneiwaren hat sich jedoch drastisch erhöht. Insgesamt machten die Zöllnerinnen und Zöllner 6.734 Aufgriffe. Bei diesen konnten 798.858 Stück, 1.908 Packungen und 234 Kilogramm (Salben, Cremen bzw. Lösungen) Arzneimittel sichergestellt werden. Der Großteil dieser beschlagnahmten Arzneimittel waren Potenzmittel, Lifestyle-Präparate, Psychopharmaka sowie leistungssteigernde Präparate.

    Bei Kontrollen wurden im Reiseverkehr am Flughafen bei einem Reisenden 1.200, bei einem weiteren 4.990 Stück gefälschte Potenzpillen beschlagnahmt. In einer Postsendung konnten 1.330 Arzneiwaren, unter anderem Ivermectin, sichergestellt werden.

    Zoll-Hunde erschnüffelten Suchtgift

    Die Bekämpfung des Suchtgiftschmuggels ist ein Kontrollschwerpunkt für das Zollamt Österreich, auch mit tatkräftiger Unterstützung der Suchtgiftspürhunde des Zolls. Insgesamt wurden 217 Kilogramm Suchtgift sichergestellt. Cannabis machte mit 112 Kilogramm den größten Anteil aus, gefolgt von rund 33 Kilogramm psychotropen Substanzen, etwa 26 Kilogramm neuer psychoaktiver Substanzen (NPS) und Khat mit 28 Kilogramm. Opiate und Kokain wurden in Mengen von 10,6 bzw. 7,10 Kilogramm aufgegriffen. Die Suchtgiftmeldungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 1.705.

    Bei der Kontrolle einer Kuriersendung aus Australien entdeckten Zöllnerinnen und Zöllner 3,56 Kilogramm Ketamin versteckt in Spielzeugbällen. In einer anderen Kuriersendung aus Italien stellten sie 8,78 Kilogramm Cannabis sicher. Am Flughafen Wien wurde 9,78 Kilogramm Cannabiskraut in 2 Kuriersendungen entdeckt. In allen Fällen wurde das sichergestellte Suchtgift den Sicherheitsbehörden für die weiteren Ermittlungen übergeben. Diese Aufgriffe verdeutlichen die fortgesetzten Anstrengungen im Kampf gegen den Drogenhandel und die damit einhergehende Kriminalität.

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      SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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