Österreich
Zivildiener muss wegen Terror-Schokolade ins Gefängnis
Ein 24-Jähriger wurde am Montag in Wien wegen Terrorismus zu 22 Monaten unbedingter Haft verurteilt – er soll IS-Schokolade versendet haben.
Süßigkeiten mit einem bitteren Nachgeschmack: Ein 24-jähriger Wiener soll auf Insta- und Telegram terrorverherrlichende Schokoladen verkauft und versendet haben. Weil er in regem Chat-Austausch mit dem Wien-Attentäter gestanden haben soll und auch in derselben Wiener Moschee verkehrt haben soll, wurde der Zivildiener in der Terrornacht vom 2. November festgenommen.
Verbindung zu Attentäter von Wien
Obwohl er kurze Zeit später auf freien Fuß gekommen war, soll er bis zu seiner erneuten Verhaftung im April 2021 seinen Verkaufsaccount "First.Tawhid" weiterbetrieben haben. Dort bot er neben Schokolade auch Schlüsselanhänger, Siegelringe und Kaffeehäferln mit dem IS-Logo feil.
Der 24-Jährige legte laut Anklage eine besonders stark ausgeprägte Gesinnung an den Tag. In seiner Einvernahme erklärte er noch: "Der Islam ist meine Welt." – "Ich spielte mit dem Feuer. Es tut mir leid", gab er am Montag kleinlaut den groß aufgezogenen Onlinehandel zu, bestritt aber eine Verherrlichung des Jihads vehement.
Trotz Geständnis gab es ein hartes Urteil
Sein Anwalt Florian Kreiner verteidigte im großen Schwurgerichtssaal beherzt, doch der Richter urteilte hart: Zweiundzwanzig Monate unbedingte Haft für Angeklagten (nicht rechtskräftig). "Ich bin kein großer Freund der Generalprävention“, meinte er bei der Begründung – aber man müsse ein Signal nach außen setzen, dass die Verbreitung derartiger Propaganda auch unbedingte Freiheitsstrafen nach sich ziehe.