Niederösterreich
Zirkusdirektor rechnet mit homophobem Hater im Netz ab
Alexander Schneller vom "Circus Pikard" macht auf Facebook fleißig Werbung für seine Tournee, musste sich jetzt aber mit einem Hater herumschlagen.
Seit Donnerstag gastiert der "Circus Pikard" in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten. Mit neuen Einlagen begeistern die Artisten dort noch bis 9. Juli ihre Gäste. Danach geht es für zwei Tage nach Traismauer, bevor der Traditionszirkus in Tulln Halt macht.
Plakatieren auf Straße
Um für die Vorstellungen fleißig die Werbetrommel zu rühren, ist Zirkusdirektor Alexander Schneller nicht nur auf den Straßen, um Plakate zu platzieren, unterwegs, sondern auch in den sozialen Netzwerken.
"Wir stehen noch 2 Wochen in St Pölten. Schon jetzt geht die Werbung los für Traismauer", schrieb er jetzt auf Facebook und postete ein Foto von sich mit nacktem Oberkörper beim Plakatieren. Ein User dürfte sich dabei aber offenbar von der Regenbogenfahne gestört gefühlt haben, die über der kurzen Jeans des Zirkusdirektors hervorblitzt.
Er schreibt in den Kommentaren etwas holprig: "Seits es 2 schwul *erstauntes Emoji* ok de frog woa unnötig" und weiter: "Kleidung machen Leute".
Anstatt den Hater zu ignorieren, entschloss sich Schneller aber, zu antworten. "Hey ***, vielen Dank für deinen unnötigen Kommentar", schreibt der Niederösterreicher, "Die Sexualität von mir oder dem **** neben mir am Bild, spielt eigentlich eine untergeordnete Rolle. Doch du sprichst sie an- vielleicht gefällt dir das Bild auch mehr, als du dir selbst eingestehen würdest", kontert er.
"Charakter und Herz machen Leute"
Und weiter: "Ja, Kleider, und nicht Kleidung, machen Leute, genau solche Sätze sagen Menschen, die das auch noch glauben. Ich sage dir, Charakter und Herz machen Leute, und nicht Kleider. Und jetzt hör auf solch unfreundliche Kommentare zu schreiben. Vielen Dank."
Schnellers Follower und Freunde auf Facebook stellen sich demonstrativ auf die Seite des Artisten, der als bester Jongleur Österreichs gilt. "Unterirdisch diese Frage" oder "Schäm dich" sind nur zwei von insgesamt mehr als zwei Dutzend Antworten.