Der mutmaßliche Clan der Schamanin zeigt sich nicht gerade kooperativ. Nach "Heute"-Informationen soll bei der erneuten Razzia am 17. Februar in Maria-Enzersdorf (Bezirk Mödling) Beamten des LKA NÖ, der Steuerfahndung und mitgebrachten Banknotenspürhunden der Eintritt des Anwesens überraschend verwehrt worden sein.
Die Polizisten mussten sich erneut über eine Balkontüre Zutritt verschaffen. Als die Spürhunde im Keller anschlugen, wollte niemand aus der Großfamilie den Ermittlern bei der Öffnung einer geheimen Türe behilflich sein. "Ich habe keine Ahnung, wie sie aufgeht", sollen die Hausbewohner unisono behauptet haben.
Als es den Polizisten gelang, die unter einem Teppich versteckte Luke zu öffnen, staunten sie nicht schlecht: Sie führte in einen zubetonierten Pool. Dort wurden 65 Kilogramm Silbermünzen sowie 60.000 Euro Bargeld, Gold, Schmuck und Luxusuhren in Einkaufsackerln gefunden. Im Haus lag trotz Waffenverbots eine Gasdruckpistole und rund 700 Patronen im Kaliber 9 mm – sichergestellt!
Für die 29-jährige Schwiegertochter der flüchtigen Schamanin klickten vor Ort die Handschellen – wir berichteten hier. Der vorbestraften Sozialhilfeempfängerin (1.800 Euro netto) wird vorgeworfen, im Jahr 2022 einem Paar mit Wahrsager-Tricks eine halbe Million Euro abgenommen zu haben, mehr dazu hier.
Dann packte die Schamanin aus: Gegenüber Beamten behauptete sie, dass es sich "wahrscheinlich um Missverständnisse" handeln müsse und "Personen ihren Schmuck wohl der Familie verkauft" hätten und diesen nun "zurückhaben wollen."
Wegen des Verdachts auf schweren Betrugs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung wurde die U-Haft verhängt. Top-Verteidiger Michael Babic tobt wegen der angeblichen Vorverurteilung. Die Unschuldsvermutung gilt.
Laut Polizei NÖ gingen in den vergangene Tagen bereits 130 Hinweise ein. "Bisher konnten wir fünf Fälle nachweisen, wo wirklich die Anruferinnen und Anrufer Opfer der Betrügerinnen geworden sind", so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Opfer der mutmaßlichen Betrügerin im In- und Ausland werden ersucht, die Ermittler des LKA Niederösterreich unter Tel.: +43 59133 303333 zu kontaktieren.
Ebenso sind Hinweise zum Aufenthalt der flüchtigen "Amela" erbeten. Fotos von Wertgegenständen sind auch auf der Fahndungsseite der Homepage der Landespolizeidirektion Niederösterreich (www.polizei.gv.at/noe/lpd/fahndung/fahndung.aspx) zu finden.