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Zecken-Alarm – hier gibt es die ersten FSME-Fälle

Die in Österreich herrschende Impfnachlässigkeit kann schwere Folgen haben. Bereits jetzt wurden die ersten FSME-Fälle in Österreich bestätigt.

Heute Life
Zecken-Alarm – hier gibt es die ersten FSME-Fälle
Download von www.picturedesk.com am 14.03.2024 (15:15). 11.10.2019, Berlin, Deutschland, Auwaldzecke auf menschlicher Haut. 00S191011D533CARO.JPG [MODEL RELEASE: NO, PROPERTY RELEASE: NO (c) caro images / Frank Sorge - 20191011_PD19292 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
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Der Winter war mild und die Zecken sind bereits aktiv. Schließlich reichen schon 5 °C, damit die Zecken aktiv werden und auf Wirtssuche gehen. Vor allem in Oberösterreich und Salzburg sind die Milbentiere offenbar fündig geworden, wie Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien auf X warnt:

FSME-Saison in Österreich beginnt. Erste bestätigte Fälle von FSME nach Zeckenstich in Oberösterreich und Salzburg.

Die Expertin betont außerdem, dass in Österreich kein Bundesland FSME-frei ist, wie auch die jährlich aktualisierte Grafik der FSME-Infektionsorte zeigt.

Die Karte zeigt die FSME-Infektionen bis inklusive 2023.
Die Karte zeigt die FSME-Infektionen bis inklusive 2023.
MedUni Wien

Dauerhafte Folgeschäden

Jedes Jahr gibt es mehr als 100, teilweise sogar mehr als 200 FSME-Fälle, die durch eine Impfung vermeidbar wären. Laut der kürzlich veröffentlichen Virus-epidemiologischen Information des Zentrums für Virologie der MedUni Wien wurde 2023 bei 104 hospitalisierten Personen FSME diagnostiziert. Wobei ein hoher Anteil der Erkrankung schwer verlaufen ist (63,5 %, 66 Patient:innen).

Dauerhafte Folgeschäden sind möglich. Wer sich schützen will, sollte sich impfen und konsequent auffrischen lassen. Nachlässigkeit beim Impfen kann potenziell schwere Konsequenzen haben.

"Die Entzündung betrifft dabei die Hirnhäute, das Gehirn selbst und/oder auch das Rückenmark und die sich von der Wirbelsäule weg verzweigenden Rückenmarksnerven (Spinalnerven), was unter Umständen eine lange Rehabilitation erforderlich macht", erläutert OA Dr. Bernhard Haas vom Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der KAGES in einer Mitteilung.

Nach dem Stich ist es zu spät

"Wir sehen immer wieder verängstigte Patient:innen, die nach einem Zeckenstich in die Spitalsambulanz oder in die ärztliche Praxis kommen und nach einer passiven Impfung fragen", berichtet Haas aus dem klinischen Alltag. Ein derartiges Immunglobulin sei aber nicht verfügbar. "In solchen Fällen können wir bei fehlenden Symptomen nur beratend agieren, über die Impfschemata informieren, eventuell, wenn noch vorhanden, die Zecke entfernen und die betroffene Person über die möglichen Symptome von FSME und die Erkrankung Borreliose aufklären."

"Bis heute kann eine FSME-Erkrankung nicht kausal behandelt werden", ergänzt Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg R. Weber, Vorstand der Neurologie am Klinikum Klagenfurt. "Selbst wenn sich aufgrund der typischen Krankheitssymptome schnell ein Verdacht auf FSME ergibt, der dann durch einen Antikörpernachweis und eine Liquorpunktion bestätigt wird, bleibt den behandelnden Ärzt:innen nichts anderes übrig, als die Erkrankung symptomatisch zu begleiten." Im Wesentlichen ginge es dabei darum, Sekundärerkrankungen zu vermeiden, die Betroffenen rechtzeitig auf der Intensivstation zu versorgen, eventuell künstlich zu beatmen und zu verhindern, dass es zu einer Aspiration, also dem Eindringen von Stoffen in die Atemwege käme. "Nach überstandener Infektion ist meist eine langwierige Rehabilitation notwendig. Schäden können dennoch bleiben", erklärt Weber.

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    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    (Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)

    Auffrischungsimpfung nach 3 bis 5 Jahren notwendig

    Am Impfschema hat sich seit Jahren nichts geändert. Die Grundimmunisierung für Erwachsene besteht aus drei Impfungen, für Kinder gibt es einen eigenen Kinderimpfstoff. Die erste Auffrischung sollte drei Jahre nach der Grundimmunisierung erfolgen. Anschließend erweitert sich der Zeitraum für die Auffrischungsimpfungen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr auf alle fünf Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr wird diese jedoch wieder alle drei Jahre empfohlen.

    red
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