Teure Therapien
Familienvater: "Zeckenstich machte mich zum Pflegefall"
Voll im Leben stand der zweifache Papa Christian H.* aus NÖ. Bis ihn ein plötzlicher Herzinfarkt ereilte. Mittlerweile ist er auf Pflege angewiesen.
Einen regelrechten Albtraum lebt Christian H. (Vorname geändert) aus dem Bezirk Amstetten. Der Mostviertler hatte sich mit seiner Lebensgefährtin und seinen beiden Kindern (7 und 10 Jahre) ein gutes Leben aufgebaut, als er – ohne Vorwarnung und trotz körperlicher Fitness – 2019 plötzlich mit einem Herzinfarkt im Spital landete.
Viele Fehl-Diagnosen
"Warum?" fragten sich damals nicht nur der jetzt 42-jährige Niederösterreicher, sondern auch zahlreiche Ärzte. "Es folgten unzählige Aufenthalte im Krankenhaus. Nach anfänglichen Diagnosen wie MS (Multiple Sklerose, Anm.), HLS (Hydroletalus-Syndrom, Anm.), Psychose … bekam ich immer mehr Symptome – Schwindel, Muskelschwäche, Sehstörungen, Demenz, Gangstörungen, Gesichtslähmung – was zur vollkommenen Bettlägerigkeit führte", schildert der Familienvater gegenüber "Heute".
In einer Spezialklinik in Deutschland wurde dann die richtige Diagnose gestellt: Lyme-Borreliose! Die Krankheit war im Zuge eines Zeckenstichs übertragen worden und unbemerkt geblieben.
Was ist Lyme-Borreliose?
Die Borreliose wird durch verschiedene Arten von Borrelia-Bakterien verursacht, die in Europa am häufigsten durch Stich der Schildzecke Ixodes ricinus auf den Menschen übertragen werden.
Das häufigste Erkrankungsbild ist die Hautinfektion mit einer sich um die Einstichstelle ausbreitenden Rötung, welche Erythema migrans genannt wird. Sie entwickelt sich in einer Zeit von wenigen Tagen bis über einen Monat nach dem infektiösen Zeckenstich und bleibt bei über 85 Prozent der Patienten die einzige Krankheitserscheinung.
Bei einem Teil der Erkrankten kommt es nach Wochen, Monaten oder gar Jahren zu einem zweiten Stadium, während dem die Gelenke, das Nervensystem, die Haut und selten das Herz befallen werden können. Eine Borrelieninfektion kann durch die Gabe von Antibiotika behandelt werden. Unerkannt oder ungenügend behandelt können sich als Folge einer Borreliose bleibende Behinderungen ergeben.
Quelle: sozialministerium.at
Teure Therapien
30.000 Euro kostete die anschließende, einmonatige Antibiotika-Therapie. "Leider brachte das nur mäßig Erfolg, weil die Zeit bis zur Diagnose zu lang gewesen war. Schnell verschlimmerte sich meine Krankheit wieder", erzählt der Mostviertler.
Auch andere Therapien machte der Zweifach-Papa bereits, tat alles, in der Hoffnung auf ein Familienleben wie früher. Das schlug immens auf die Haushalts-Kassa. "Wir mussten praktisch alles verkaufen", so der 42-Jährige traurig.
„Leider kann ich mir diese Therapie mit einer Dauer von mindestens einem Jahr nicht leisten, da sonst die Familie gar nichts mehr hat.“
Spendenaktion für Familienvater mit Borreliose
Eine Therapiemöglichkeit – Kostenpunkt 15.000 Euro – gibt es noch. "Leider kann ich mir diese Therapie mit einer Dauer von mindestens einem Jahr nicht leisten, da sonst die Familie gar nichts mehr hat", so der 42-Jährige.
Hilfe mit Spendenaktion
"Die Kinder verkaufen sogar ihr Spielzeug", schüttelt Margit Straßhofer, Landesleiterin des Vereins "Hilfe im eigenen Land" unter Präsidentschaft von Sissi Pröll, sichtlich gerührt den Kopf. Dem Familienvater soll nun finanziell unter die Arme gegriffen werden, eine große Spendenaktion wurde gestartet.
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