Oberösterreich
Wirtin überfahren – Pärchen getrennt und ausgeliefert
Die beiden verdächtigen Zechpreller, die in Kroatien verhaftet worden waren, sind wieder in Österreich. Das bestätigte ein Behörden-Sprecher.
Am Mittwoch am späteren Nachmittag, es soll gegen 17.15 Uhr gewesen sein, kamen die beiden Jugendlichen (16 und 17 Jahre) nach Österreich und landeten in der Justizanstalt Graz. "Die beiden wurden getrennt voneinander ausgeliefert, konnten nicht miteinander sprechen", so Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber "Heute".
Die beiden werden heute dem Haftrichter vorgeführt. Innerhalb von 48 Stunden wird dann entschieden, ob die beiden in U-Haft kommen. Davon ist aber auszugehen.
Wie mehrfach berichtet werden die beiden beschuldigt, am 11. August vor einem Sushi-Lokal in Linz eine Wirtin mit einem weißen Hyundai Tucson (der Wagen gehörte offenbar der Mutter der 16-Jährigen) überfahren und schwer verletzt zu haben. Davor hatten sie eine Rechnung über rund 50 Euro nicht bezahlt, die Gastronomin wollte die beiden zur Rede stellen. Nach der Attacke flohen die beiden mit dem SUV.
Kameras zeichneten die Tat auf
Die Polizei konnte die zwei Verdächtigen einige Tage nach dem Angriff schließlich in Kroatien festnehmen. Sie wurden gegen 4 Uhr früh bei einer Tankstelle geschnappt. Die Behörden kamen über Aufzeichnungen von Videokameras relativ rasch auf die Spur der beiden. Vor allem, weil in einigen Aufnahmen das Kennzeichen des Fahrzeuges zu erkennen war.
Seither waren die beiden in Polizeigewahrsam, wurden befragt. Es mussten mehrere Dokumente erst übersetzt und dann überstellt werden, deshalb hat die Auslieferung länger gedauert.
Das Opfer wurde bei der Attacke schwer verletzt. Ein Angestellter sagte Anfang der Woche zu "Heute": "Die Chefin liegt noch im Krankenhaus und übt gerade zu gehen." Es sei noch unklar, wann sie wieder entlassen werden könne.
Die beschuldigte 16-Jährige muss sich jedenfalls auf Einiges gefasst machen: Gegen sie wird wegen Mordversuchs ermittelt. Darauf stehen bis zu 15 Jahre. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Laut Bacher sind die zwei Jugendlichen bereits amtsbekannt. Um welche Vergehen es sich dabei handelte, ist bisher unklar. Im Gefängnis waren die Teenager aber demnach noch nie.
Dass die beiden nun nach Graz und nicht nach Linz ausgeliefert wurden, hat rein formelle Gründe. Bei Jugendlichen ist das Gericht am Wohnort zuständig und nicht jenes beim Tatort, so die Erklärung der Staatsanwaltschaft auf "Heute"-Anfrage.