Niederösterreich
Zahl der Kleinkinder in nö. Krippen so hoch wie nie
Viele Eltern wollen oder müssen schon bald nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehen. Das sieht man auch in der Statistik.
Die einen wollen, die anderen müssen – schon längst ist es für die meisten Eltern nicht mehr Usus, mehrere Jahre nach Geburt des Kindes zuhause zu bleiben. Viele steigen auch bereits nach einigen Monaten oder einem Jahr Elternzeit wieder in den Beruf ein.
Die explodierenden Strom-, Gas- und Spritpreise sowie Lebensmittelkosten dürften diese Entwicklung zusätzlich verstärken.
Knappes Drittel unter 2
Die erhöhte Nachfrage nach Kleinkind-Betreuung für unter 2,5-Jährige zeigt sich auch in der Statistik des Landes NÖ. Während von den 3- bis 5-Jährigen 98,3 Prozent den Tag im Kindergarten verbringen, sind es von den 0- bis Zweijährigen mittlerweile knapp ein Drittel.
"Bei den 0- bis 2-Jährigen zeigt sich ganz besonders deutlich, dass wir mit unserem Ausbauprogramm gemeinsam mit den Gemeinden auf dem richtigen Weg sind: Hatten wir in diesem Alterssegment vor 10 Jahren eine Betreuungsquote von rund 21 Prozent, so stehen wir heute bei 28,6 Prozent", erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die für den Bereich Bildung zuständig ist.
Mehr als 70.000 Kinder in NÖ
Allein im letzten Kindergartenjahr habe sich die Anzahl um 2,7 Prozent erhöht, berichtet die Politikerin. Man verzeichne damit auch den höchsten Anstieg im Bundesländer-Vergleich.
„Bei der Betreuungsquote der 3- bis 5-jährigen Kinder liegen wir eindeutig über dem Österreich-Durchschnitt von 93,8 Prozent und haben auch im Bundesländervergleich die bei weitem höchste Betreuungsquote in diesem Alterssegment. Auch bei den 2-Jährigen sind wir mit einer Betreuungsquote von 68,8 Prozent über dem Österreich-Schnitt mit 57,9 Prozent.“
Thema ist heißes Eisen
Wie berichtet, ist das Thema "Kinderbetreuung" kurz vor der Landtagswahl in NÖ ein heißes Eisen. Die SPÖ fordert eine teilweise Rückerstattung der Kosten für die Nachmittagsbetreuung, damit Eltern stressfrei ihrem Beruf nachgehen und Geld verdienen können, das dann auch im eigenen Börserl bleibt.
Derzeit wird auch das Thema "Ferienbetreuung" hitzig diskutiert. Zahlreiche Angebote für die Kinderbetreuung in den Sommerferien sind für viele Familien nicht leistbar – mehr dazu hier. Das Land hat nun eine Sonderförderung beschlossen.