Schüsse in Ottakring
Yppenplatz: "Bevölkerung vor Verbrecherbanden schützen"
Nach den Schüssen in Wien-Ottakring muss die Politik handeln, findet Bezirks-Chefin Stefanie Lampl. VP und FPÖ kritisieren die Stadtregierung!
Am Yppenplatz in Wien-Ottakring fielen Sonntagabend kurz vor dem EM-Finale mehrere Schüsse, wir berichteten. Zwei Opfer (18, 22) liegen schwer verletzt im Spital. Die Polizei steht vor einem Rätsel, die Verdächtigen sind auf der Flucht. "Heute"-Infos zufolge dürfte es sich bei der Schießerei um einen Streit im Drogenmilieu gehandelt haben.
"Höhepunkt einer Reihe von Gewaltverbrechen"
Das blutige Schuss-Attentat schockiert, nun reagiert auch Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SP). "Die gestrigen Ereignisse am Yppenplatz in Ottakring waren der bestürzende Höhepunkt einer Reihe von Gewaltverbrechen, die uns Wienerinnen und Wiener seit einigen Wochen erschüttern. Diese Gewalt im öffentlichen Raum ist Gift für die Gesellschaft, weil sie Vertrauen und Solidarität zerstört und unsere Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigt – das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen, für Erwachsene und Kinder, mit und ohne Migrationsbiographie. Diese Verrohung werden wir nicht zulassen", so Lamp.
"Politiker müssen für sicheres Zusammenleben sorgen"
"Es ist unsere Aufgabe als Politike, für ein sicherer Zusammenleben auf Straßen und Plätzen zu sorgen. Daher bin ich als Bezirksvorsteherin in enger Abstimmung mit der Polizei, dem Bürgermeister und anderen Bezirksvorstehern, um weitere Maßnahmen gegen Kriminalität im öffentlichen Raum zu ergreifen." Das betreffe sowohl kurzfristige – wie z. B. verstärkte Polizeipräsenz oder präventive Sozialarbeit – als auch langfristige Initiativen. Dabei werde es ohne tatkräftige Handlungen der Bundesregierung nicht gehen – es handle sich immerhin um Themen wie Sicherheit, Integration und Bildung. "Ich denke, dass uns hier schwierige Debatten bevorstehen, denen wir uns stellen werden.Nichts zu tun und zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst, ist keine Antwort, die sich die Ottakringer und alle anderen Wiener verdienen – sie erwarten sich zurecht – die Politik muss handeln", so die Bezirksvorsteherin.
VP: "Stadt schaut weg"
Spätestens seit dem Schusswechsel sei klar: Die Unsicherheitszone beim Brunnenmarkt ist Realität, meint VP-Wien-Chef Karl Mahrer. "Es muss jetzt endgültig Schluss sein mit dem konsequenten Wegschauen der Verantwortlichen in der Stadt", so Mahrer. "Die Aussagen der Ottakringer Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp, die nun den Bund in der Verantwortung sieht, zeigen nur, dass die SPÖ die Entwicklungen in Wien nicht verstehen kann oder verstehen will."
"Gewaltexzesse nun in Ottakring"
Auch die Wiener FPÖ reagiert auf die Vorfälle am Yppenplatz. "SPÖ-Bürgermeister Ludwig schweigt nach wie vor und ist im Sommer abgetaucht. Was muss noch alles passieren, damit der Bürgermeister endlich die Wienerinnen und Wiener vor diesen Verbrecherbanden schützt. Offenbar ist ihm die Sicherheit der Bevölkerung völlig wurscht", so der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp. "Nach den Gewaltexzessen in der Brigittenau und in Meidling ist jetzt Ottakring an der Reihe", befürchtet der FP-Wien-Chef. Die Fahndung nach den Tätern läuft, die Ermittler hoffen, den Fall bald klären zu können.