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Xiaomi Mix Fold 3 – so schön können Falt-Handys sein

Im Kampf um die Vorherrschaft bei Falt-Smartphones bringt Xiaomi das bisher edelste Modell auf den Markt – das Mix Fold 3 kommt aber nicht zu uns.

Rene Findenig
Das neue Xiaomi Mix Fold 3 im "<em>Heute</em>"-Test – so schön können Falt-Handys sein.
Das neue Xiaomi Mix Fold 3 im "Heute"-Test – so schön können Falt-Handys sein.
Rene Findenig

Weiter geht es im Reigen der Falt-Smartphones: Nach dem Samsung Galaxy Z Fold5 und dem Google Pixel Fold hat sich "Heute" das neue Xiaomi Mix Fold 3 genauer angesehen. Ein Wermutstropfen gleich zu Beginn: Das ultradünne und edel aussehende Falt-Samrtphone wird vorerst nicht offiziell in Europa erscheinen. Interessierte müssen sich also die China-Version über Händler importieren lassen. Entsprechend sind auch andere als die hierzulande gewohnten Apps und Betriebssysteme am Handy aufgespielt, Dinge wie den Google Play Store muss man sich dann selbst zusammensuchen und installieren. Preislich startet das Xiaomi Mix Fold 3 vergleichsweise günstig bei umgerechnet 1.400 bis 1.500 Euro.

Xiaomi hat es beim dritten Anlauf geschafft, nicht nur das Design der Vorgänger komplett zu überarbeiten, sondern dem Modell auch einen größeren Akku mit kabelloser Ladung, einen hochmodernen Prozessor sowie tolle Displays und mehr Kameras zu verpassen. Was jedoch schade ist: Wasserdicht wie seine vielen Herausforderer ist das Xiaomi-Falt-Handy noch immer nicht. Geliefert wird das Falt-Smartphone in einer riesigen Box samt edel wirkender Schutzhülle, die auch mit einem kleinen ausklappbaren Teil als Standfuß dienen kann. Auch einen 67-Watt-Ladeadapter und ein Ladekabel sind in der Packung zu finden. Mehr, als viele andere Konkurrenten mittlerweile anbieten. Das macht den Preis überaus interessant.

Edles Design und ein gewagtes Falt-Versprechen

Das Xiaomi Mix Fold 3 ist 161,2 x 143,3 x 5,3 Millimeter groß und damit lang und breit, aber im Vergleich zu anderen Falt-Geräten sehr dünn. Trotz seiner beeindruckenden Größe bringt das Gerät nur 255 Gramm auf die Waage. Im zusammengeklappten Zustand besteht die Vorderseite aus Glas und die Rückseite aus einem sehr edel wirkenden Glas-Kunststoff-Mix, beides wird von einem sehr schmalen Aluminium-Rahmen verbunden. Anders als noch der Vorgänger schnappt das Mix Fold 3 beim Klappen nicht mehr auf und zu, sondern hält seinen Zustand in einem Winkel zwischen in etwa 45 und 135 Grad stabil. Das Klappen selbst funktioniert stufenlos und mit etwas Widerstand, der sehr willkommen ist.

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    Xiaomi hat es beim dritten Anlauf geschafft, nicht nur das Design der Vorgänger komplett zu überarbeiten, sondern dem Modell auch einen größeren Akku mit ...
    Xiaomi hat es beim dritten Anlauf geschafft, nicht nur das Design der Vorgänger komplett zu überarbeiten, sondern dem Modell auch einen größeren Akku mit ...
    Rene Findenig

    Das Smartphone schließt seine beiden Hälften so gut wie komplett ab, auch die Display-Falte auf der Innenseite ist etwas unauffälliger als bei einigen Konkurrenten. Xiaomi gibt da auch gleich ein gewagtes Versprechen ab: 500.000 Falt-Vorgänge soll das Smartphone problemlos wegstecken können. Alles in allem hat Xiaomi mit dem Mix Fold 3 das optisch bisher edelste und schönste Falt-Smartphone geschaffen. Und es liegt auch äußerst angenehm in der Hand, sowohl geschlossen als auch offen. Am Rahmen gibt es die typischen Handy-Elemente wie Dual-SIM-Slot, USB-C-Anschluss, Lautstärke-Wippe und Power-Button, Mikrofon und Lautsprecher. Der Fingerabdrucksensor reagiert gut und ist im Power-Button zu finden.

    Exzellente Displays überzeugen auf ganzer Linie

    Auf der Vorderseite ist eine Punchhole-Selfie-Kamera zu finden, neu ist aufgeklappt eine weitere Selfie-Kamera auf der Innenseite des Geräts. Bei den beiden OLED-Displays wird aufgetrumpft, mit Flaggschiff-Technologie wie bis zu 120 Hertz (adaptive) Bildwiederholrate, Dolby Vision und fast unglaublichen Spitzenhelligkeiten von 2.600 nits. Das Innendisplay misst knapp über 8 Zoll und löst mit 2.160 x 1.916 Pixeln sehr scharf im 10,1:9-Format auf. Durch eine spezielle Beschichtung ist aber auch ein Ablesen im Sonnenlicht abseits der Spitzenhelligkeit gut möglich. Außen gibt es ein 6,56 Zoll großes Display mit denselben Qualitäten, aber im gewohnten Smartphone-Standard-Format von 21:9, das mit 2.520 x 1.080 Pixel auflöst. 

    Das schwarze Testgerät ist auf der Rückseite aus matten Glas und zum Teil mit einer Leder-Textur überzogen, beides lässt das Smartphone noch hochwertiger wirken. Auch eine goldene Farbversion und eine Version mit Keramikbeschichtung gibt es. In Sachen Akkulaufzeit bietet das Xiaomi Mix Fold 3 4.800 Milliamperestunden, die gut auf die Leistung abgestimmt wurden. So bringt es das Smartphone ohne Probleme auf eine Laufzeit von eineinhalb bis zwei Tagen. Geladen wird für Falt-Smartphone-Verhältnisse rasant schnell per Kabel mit 67 Watt in rund 45 Minuten. Beeindruckend: Kabellos wird ebenfalls schnell mit 50 Watt geladen, das Ganze dauert knapp unter einer Stunde. Das kabellose Laden anderer Geräte ist möglich.

    Besonderheiten bei Benutzeroberfläche und Kameras

    Guten Kratz- und Sturzschutz gibt es beim Smartphone übrigens durch Corning Gorilla Glass Victus 2, ebenfalls ein Premium-Feature. Gute Figur machen die Stereo-Lautsprecher, der bleibt auch bei hoher Lautstärke klar und für Gaming- und Film-Fans gibt es sogar etwas Bass auf die Ohren. Beim Betriebssystem und der Benutzeroberfläche gibt es durch die chinesische Version des Geräts eine Besonderheit. Das Smartphone läuft auf dem Android-13-basierten MIUI Fold 14.1.5, wobei von Haus aus zahlreiche chinesische Apps vorinstalliert sind und Google-Apps fehlen. Diese können aber manuell nachinstalliert werden. Auf der anderen Seite können so gut wie alle vorinstallierten China-Apps deinstalliert werden.

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      0,6-facher Zoom. Eine Besonderheit stellt auch das Kamerasystem dar. Als Hauptkamera kommt ein Sensor mit 50 Megapixel (MP) zum Einsatz, flankiert von ...
      0,6-facher Zoom. Eine Besonderheit stellt auch das Kamerasystem dar. Als Hauptkamera kommt ein Sensor mit 50 Megapixel (MP) zum Einsatz, flankiert von ...
      Rene Findenig

      Eine Besonderheit stellt auch das Kamerasystem dar. Als Hauptkamera kommt ein Sensor mit 50 Megapixel (MP) zum Einsatz, flankiert von gleich zwei Telefoto-Sinsen (einmal 3,2-facher optischer Zoom, einmal 5-facher optischer Zoom) und einer 120-Grad-Ultraweitwinkelkamera mit 12 MP. Alle Sensoren bis auf die Ultraweitwinkelkamera verfügen über eine optische Bildstabilisierung. Als Selfie-Kameras gibt es innen und außen denselben 20-MP-Weitwinkelsensor. Durch die Xiaomi-Zusammenarbeit mit Leica dürfen Nutzer wieder aus den beiden Anwendungs-Modi "Authentic" und "Vibrant" wählen. Während Bilder im "Vibrant"-Modus lebendig und farblich geschärft wirken, gibt es bei "Authentic" natürliche Bilder.

      Eine der besten Kameras unter den Falt-Smartphones

      Die Fotos geraten sowohl bei Tageslicht, als auch bei Dunkelheit gestochen scharf, mit vielen Details und wenig Bildrauschen sowie sehr natürlichen Farben. Neben der Hauptkamera kann auch die Ultraweitwinkelkamera mit diesen Ergebnissen mithalten, das ist eher eine Ausnahme bei Smartphones. Einzig mit dem Fokus lässt sich hier nicht allzu viel spielen, dafür ist aber ja die Hauptkamera da. Gut gefällt, dass es bis zum Zoom-Faktor 5 keine sichtbaren Qualitätsverluste gibt, bis zum Faktor 20 bekommt man außerdem am Tag noch gute Fotos hin. Darüber hinaus bis zum Faktor 50 werden die Verluste deutlich, aber weniger als bei vielen Konkurrenten. Nachts werden Fotos natürlich, die KI hellt nicht extrem auf. 

      Die Kamera des Xiaomi Mix Fold 3 zählt eindeutig zu den besten unter den Highend-Falt-Smartphones. Auch die Selfie-Aufnahmen überzeugen mit natürlichen Farben, viel Schärfe und einem schönen Bokeh, wer will kann aber natürlich dank der Falt-Technik auch die Selfies mit dem Hauptkamera-System knipsen. Videoaufnahmen sind rauf bis 8K bei 24 Bildern pro Sekunde möglich, 4K gibt es bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Speicher für die entsprechend großen Dateien gibt es zum Glück mehr als genug: Zwar gibt es keine Speichererweiterungsmöglichkeit, aber die Modelle werden wahlweise mit 256 oder 512 Gigabyte (GB) oder sogar 1 Terabyte internem Speicher ausgeliefert. Da hat einiges an gedrehtem Material Platz.

      Xiaomi Mix Fold 3 – so schön können Falt-Handys sein

      Als Prozessor kommt der von vielen Falt-Smartphones genutzte Highend-Chipsatz Snapdragon 8 Gen 2 zum Einsatz, in Verbindung mit je nach Modell 12 oder 16 GB Arbeitsspeicher ist das Xiaomi Mix Fold 3 damit ein ebenbürtiges Powerhouse wie Samsungs Galaxy Z Fold5. 5G, Dual-SIM-Unterstützung, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3, NFC und Infrarot-Sensoren sind natürlich mit an Bord. Arbeiten, Gamen, Multitasking, alles schafft das Smartphone ohne Probleme und auch ohne spürbar warm zu werden. Sogar paralleles Gaming und Streamen steckt das Mix Fold 3 problemlos weg. Da freut es natürlich sehr, dass auch Xiaomi einen smarten Weg gefunden hat, Inhalte am Falt-Display schön schlau zu präsentieren.

      Standardgemäß zeigt der Bildschirm zwei Homescreens, auf denen Apps über ein Widget-Menü hereingezogen und bis zu sechs Apps "angedockt" werden. Die drei zuletzt genutzten Apps werden über ein Quickstart-Menü angezeigt. Einige der vorinstallierten Apps, aber auch Anwendungen wie Outlook und WhatsApp, nutzen den Bildschirm aus und zeigen geteilte Ansichten, etwa links die Kontakte und rechts die Nachrichten-Voransicht. Einziges Manko: In der Splitscreen-Ansicht bleiben Nutzer auf eine 50:50-Aufteilung beschränkt und können sich die Fenstergrößen nicht selbst anpassen. Das Xiaomi Mix Fold 3 zeigt, wie schön Falt-Handys sein können. Jetzt müsste es das Modell nur noch auch hierzulande geben.

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