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Xiaomi 13T Pro im Test – Leica-Cams und 144-Hz-Display

Xiaomi hat mit dem neuen 13T Pro seine T-Smartphone-Serie ordentlich aufpoliert und bietet nun zum Kampfpreis teils mehr Funktionen als Flaggschiffe.

Rene Findenig
Xiaomi 13T Pro im Test – Leica-Cams und 144-Hz-Display
Xiaomi 13T Pro im Test – Leica-Cams und 144-Hz-Display
Rene Findenig

Eigentlich ist Xiaomis Frühjahrs-Smartphone Serie (aktuell Xiaomi 13 Pro) die Highend-Modellreihe des Unternehmens, während die Serie mit dem "T" im Namen als anspruchsvolle Mittelklasse-Reihe galt. Doch mit der Präsentation der neuen 13T-Smartphones in Berlin am Dienstag scheint sich das nun umzudrehen. Zwar wurden die Modelle etwas teurer, doch nun haben sie teils auch mehr zu bieten als andere Handys um weit über 1.000 Euro. Zwei Modelle gibt es, das Xiaomi 13T (649 Euro) und das Xiaomi 13T Pro (899 Euro), wobei vor allem das teurere Gerät aufhorchen lässt. Mit an Bord sind nämlich Flaggschiff-Technologien wie 120-Watt-Ladung, IP68-Schutz, 144-Hertz-Display, massig Arbeitsspeicher und Leica-Kameras. Verkaufsstart in Österreich ist der 4. Oktober 2023.

"Heute" hat das frisch präsentierte Xiaomi 13T Pro bereits getestet. Einmal mehr hat Xiaomi das Design seines Smartphones überarbeitet – statt einem großen und zwei kleinen Kamerasensoren auf der Rückseite finden sich nun im rechteckigen und leicht aus der Rückseite hervorstehenden Kamera-Modul nun zwei große Kamera-Ringe. Erstmalig prangt auch das Leica-Logo auf einem Modell der T-Serie, bisher war das ausschließlich den Ultra- und später der Standard-Xiaomi-Serie vorbehalten. Als Farben kommen ein schwarzes (Testgerät) und ein grünes Modell mit Glasrückseite sowie blaues Modell mit veganem Leder auf der Rückseite zum Einsatz. Auf der Vorderseite gibt es wieder ein flaches statt ein gewölbtes Display.

Xiaomi spendiert dem neuen 13T Pro einen IP68-Schutz

AMOLED-Display und Glasrückseite (oder Lederrückseite) werden von einem Aluminiumrahmen verbunden. Während das schwarze Hochglanz-Modell edel aussieht, ist es schon nach wenigen Stunden ein echter Staubfänger und jeder Fingerabdruck deutlich sichtbar. Da hilft nur ständiges Putzen oder die im Karton mitgelieferte Silikon-Schutzhülle (auch 120-Watt-Ladeadapter und Ladekabel sind inkludiert). Bei dem Modell mit dem veganen Lederüberzug auf der Rückseite ist die Haptik hervorragend und das Smartphone hält sich auch nicht so rutschig in der Hand – dafür aber ist wohl die Gefahr von Kratzern oder kleinen Schnitten auf der Oberfläche größer. Auf der Vorderseite gibt es als Schutz Corning Gorilla Glass 5.

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    Eigentlich ist Xiaomis Frühjahrs-Smartphone Serie (aktuell <a data-li-document-ref="100256642" href="https://www.heute.at/s/xiaomi-13-pro-im-test-100256642">Xiaomi 13 Pro</a>) die Highend-Modellreihe des Unternehmens, während die Serie mit dem "T" im Namen ...
    Eigentlich ist Xiaomis Frühjahrs-Smartphone Serie (aktuell Xiaomi 13 Pro) die Highend-Modellreihe des Unternehmens, während die Serie mit dem "T" im Namen ...
    Rene Findenig

    Die Verarbeitung wirkte schon beim Vorgänger sehr gut, endlich hat Xiaomi aber Kompromisse aufgegeben und dem Modell eine IP-Zertifizierung spendiert. Die kann sich mit IP68 sehen lassen, denn das bedeutet, dass das neue Handy wasser- und staubdicht ist. Damit schafft das Gerät nun endgültig den Sprung von der Mittel- in die Highend-Klasse. Bei gleichbleibend großem Display von 6,67 Zoll ist das Smartphone noch schlanker und schicker geworden und misst jetzt 162,2 x 75,7 x 8,49 Millimeter bei je nach Modell 200 bis 206 Gramm (Vorgänger: 163,1 x 75,9 x 8,6 Millimeter bei 205 Gramm). Die Aufteilung am Rahmen ist klassisch: rechts Lautstärke-Wippe und Power-Button, unten Dual-SIM-Slot, Speaker und USB-C-Anschluss.

    Das Display will alle Smartphone-Rekorde sprengen

    Geschmackssache ist die Verwendung eines flachen statt eines zu den Seitenkanten hin gewölbten Displays – letzteres sieht etwas schicker aus, besser bedienen lässt sich aber das flache, zeigt dafür aber wiederum leicht Display-Ränder. Egal, denn in Sachen Qualität sticht das Display hervor. Die Auflösung am AMOLED-Bildschirm blieb im Vergleich zum Vorgänger mit 2.712 x 1.220 Pixel gleich (scharf) und wieder bietet er eindrucksvolle Schwarztöne, aber auch tolle, lebendige Farben und beeindruckende Kontraste sowie eine hohe Helligkeit bis zu 2.600 nits Spitze. Weiter gibt es auch HDR10+, Dolby Vision und Auto-Anpassungen, doch Xiaomi sticht die Konkurrenz nun mit nicht erwarteten Highend-Funktionen vollkommen aus.

    Während andere Hersteller bei Geräten weit jenseits der 1.000 Euro Displays mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz und einer Abtastrate von 240 Hertz bieten, knallt Xiaomi einfach eine 144-Hertz-Bildwiederholrate (dynamisch anpassbar oder auch manuell fixierbar) und eine 480-Hertz-Abtastrate auf das 13T Pro. Das bedeutet eine noch flüssigere Bedienung und ein noch flüssigeres Nutzungserlebnis. Der Fingerabdrucksensor wiederum ist weiter unter dem Display zu finden – funktioniert ebenso schnell und zuverlässig wie die Gesichtserkennung des Smartphones. Eine kleine Einschränkung findet sich in Sachen SIM-Slot. Dort gibt es die Möglichkeit der Dual-SIM-Nutzung (inkusive eSIM), aber keinen Platz für Speicherkarten.

    Kamera bekam Upgrade und ein Leica-Branding

    Beim Kamera-Setup führt Xiaomi erstmals in der T-Serie beim Pro-Modell ein Leica-Branding ein. Entsprechend darf man beim erstmaligen Öffnen der Kamera-App zwischen den beiden Leica-Fotomodi Vibrant (lebendigere Farben und mehr Sättigung) sowie Authentic (natürlichere Aufnahmen mit weniger Nachbearbeitung) wählen. Auf der Vorderseite wurde die Selfie-Kamera mit 20 Megapixel (MP) vom Vorgänger beibehalten, was für tolle Bokeh-Effekte bei Porträts und super Eigen-Aufnahmen sorgt – in der Nacht mit wenig Umgebungslicht kommt es allerdings zu deutlichem Bildrauschen und großen Qualitätsverlusten. Auf der Rückseite räumt Xiaomi lobenswerterweiese auf und bringt ein weit sinnvolleres Kamera-System.

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      Bitte lächeln! Der Poträtmodus liefert tierisch gute Aufnahmen mit sauberer Konturenerkennung und schönen Bokeh-Effekten.
      Bitte lächeln! Der Poträtmodus liefert tierisch gute Aufnahmen mit sauberer Konturenerkennung und schönen Bokeh-Effekten.
      Rene Findenig

      Beim Vorgänger trumpfte man noch mit einer 200 (!) Megapixel (MP) Weitwinkelkamera auf, hatte aber das Problem, dass da die 8 MP Ultra-Weitwinkelkamera und 2 MP Telemakro-Kamera nicht mithalten konnten und fehl am Platz wirkten. Nun verbaut Xiaomi im neuen Modell drei Kameras, die die Gesamt-Qualität des Systems deutlich heben, nämlich eine 50-MP-Weitwinkelkamera mit optischer Bildstabilisierung, eine 50-MP-Telefotokamera und eine 12-MP-Ultraweitwinkelkamera. Weiter gibt es dadurch 8K-Clips (24 Bilder pro Sekunde) oder den smarten Autofokus, der auf dem Wunsch-Objekt verharrt. Neu ist aber ein "Master-Lens System", das neue Bokeh-Effekte und eine saubere Objekterkennung im Bild ermöglicht.

      Selbst in der Nacht gibt es fantastische Foto-Aufnahmen

      Vorbei sind mit diesem System die Zeiten, in denen nur die Hauptlinse tolle Aufnahmen lieferte. So entstehen tagsüber helle, scharfe und natürliche Bilder mit sehr vielen Details, wobei sich die Kamera vor den besten am Markt nicht mehr verstecken muss. Der Poträtmodus liefert tierisch gute Aufnahmen mit sauberer Konturenerkennung und schönen Bokeh-Effekten. Doch auch die Standard-Aufnahmen sind nicht zu verachten – super Farben, scharfe Bilder, viele Details. Gewaltige Besserungen gibt es beim Zoom zu vermelden. Beim 2-fach-Zoom sind noch keinerlei Qualitätsverluste bemerkbar – erst beim 5-fach-Zoom hält das Xiaomi 13T Pro mit Highend-Kamerahandys nicht mehr ganz mit, liefert aber weiter durchaus gute Bilder.

      Bei 10-fach-Zoom verschwimmen die Konturen deutlich, die Bilder sind aber weiter noch brauchbar. Beim 20-fach-Zoom ist beim Smartphone Schluss, nicht nur qualitativ. Besser können es aber meist nur weit teurere Smartphones. Bemerkenswert: Mit künstlichen Lichtquellen hat das Xiaomi 13T Pro in der Nacht kaum Probleme, die Fotos werden auch bei Gegenlicht und in der Nacht scharf und natürlich. Im Vergleich zur bisherigen T-Serie von Xiaomi haben sich die Nachtfoto-Qualitäten des 13T Pro immens verbessert. Beim Zoomen wiederum werden Qualitätsverluste in der Nacht deutlicher – das teilt sich das Gerät aber mit so gut wie jedem anderen Smartphone. Kleines Manko bleibt da nur mehr die Selfie-Kamera in der Nacht.

      Beinahe unheimlich schnelle Lade-Geschwindigkeit

      Beibehalten wurde der rekordverdächtige Akku des Vorgängers mit dicken 5.000 Milliamperestunden, der das Smartphone bei durchschnittlicher Nutzung rund zwei Tage in Betrieb hält. Muss es schließlich an die Steckdose, geht es ab, dass man gar nicht so schnell schauen kann: Per 120 Watt USB-C-Ladegerät schießt der leere Batteriebalken in unter 20 Minuten von 0 auf 100 Prozent! Kabelloses Laden ist nicht möglich, fehlte uns bei diesen Ladegeschwindigkeiten aber auch nicht. Wählen darf man bei den Modellen zwischen den Varianten 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher mit 256 oder 512 GB internem Speicher und einer Variante mit 16 GB Arbeitsspeicher und 1 Terabyte internem Speicher. Klassische Kopfhörerklinke gibt es keine.

      Die Stereolautsprecher sind große Klasse, unterstützen Dolby Atmos und überraschen bei Videos, Serien und Musik mit dem kristallklaren Sound auch in hohen Lautstärken sowie etwas Bass. Statt eines Snapdragon-Prozessors setzt das Xiaomi 13T pro nun auf den MediaTek Dimensity 9200+ Chip, der laut Experten nah an die Leistung des aktuellen Highend-Konkurrenten Snapdragon 8 Gen 2 herankommt. Entsprechend – und mit Unterstützung von im Vergleich zum Vorgänger weit mehr Arbeitsspeicher – ist Multitasking auch bei leistungsbelastenden Anwendungen, Videobearbeitung oder Mobile Gaming überhaupt kein Problem und selbst unter intensiver Last wird das neue Xiaomi-Smartphone bei der Nutzung kaum wärmer.

      Xiaomi 13T Pro im Test – Leica-Cams und 144-Hz-Display

      Ebenfalls top: Xiaomi verabschiedet sich vom veralteten UFS-2.0-Speichermodul der früheren Smartphone-Modelle und verbaut die neue UFS-4.0-Technologie für blitzschnelle Daten-Übertragungen. Das Android-Betriebssystem mit MIUI 14 basiert auf Android 13 und zeigt sich übersichtlich und bunt, mit neuen Animationen für alle, die es (optional) verspielter mögen. So lässt sich auch ein Always-On-Bildschirm mit animierten Info-Anzeigen einrichten. Bloatware wurde etwas reduziert, manche Xiaomi-App ist aber noch vorhanden, der Rest wird nun vorgeschlagen statt vorinstalliert. Bei den Technologien fehlt es an keiner Highend-Funktion, NFC, das neueste Bluetooth 5.4, 5G sowie WiFi 7 sind zu finden. 

      Das Smartphone ist damit nicht nur stark, sondern auch für die kommenden Jahre gut gerüstet. Fraglich ist, wie Xiaomi die T-Serie künftig im Vergleich zur "normalen" Xiaomi-Smartphone-Serie positionieren will, denn eigentlich galt Erstere als Mittelklasse-Schiene im Gegensatz zur Highend-Sparte. Nun aber mutiert das neue Xiaomi 13T Pro zu einem Flaggschiff-Gerät, das selbst teurere Konkurenz-Geräte in den Schatten stellt. Kleiner Wermutstropfen für die Kunden ist indes die deutliche Preissteigerung des Modells. Aber: Das Xiaomi 13T pro ist ein waschechtes Smartphone-Juwel, dessen 144-Hertz-Bildschirm, 120-Watt-Ladung und Leica-Kameras staunen lassen und das endlich auch einen würdigen IP-Schutz besitzt.

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