Österreich

Wirbel um Freigabe für Wolf-Abschuss in NÖ

Als "populistische Schnellschuss-Aktion" bezeichnet die Tierschutzorganisation WWF die geplante Änderung des nö. Jagdgesetzes.

Heute Redaktion
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Der Abschuss des Wolfes soll im nö. Jagdgesetz als "letztes Mittel" nach Vergrämung, Betäubung und Fang verankert werden.
Der Abschuss des Wolfes soll im nö. Jagdgesetz als "letztes Mittel" nach Vergrämung, Betäubung und Fang verankert werden.
Bild: iStock (Symbol)

Wie berichtet soll der Abschuss des Wolfes "als letztes Mittel" in NÖ schon bald erlaubt sein. Nächsten Donnerstag lässt VP-Landesvize Stephan Pernkopf im Landtag darüber abstimmen.

Kritik kommt nach den Grünen nun auch vom WWF. Die Tierschutzorganisation bezeichnet die Novelle als "populistische Schnellschuss-Aktion ohne naturschutzfachliche Grundlage und ohne ausreichende öffentliche Begutachtung", wie sie in einer Aussendung am Freitag erklärt.

"Versäumnisse im Wolfsmanagement"

„Damit will die Landesregierung von ihren eigenen Versäumnissen im Wolfsmanagement ablenken. Jahrelang wurde wenig bis nichts getan, um die Bevölkerung sachlich zu informieren, Weidetierhalter zu unterstützen und fachgerechten Herdenschutz zu ermöglichen. Daher wird jetzt eine Sicherheitsgefährdung herbeigeredet, um Abschüsse von Wölfen zu rechtfertigen. Gleichzeitig wird der EU-rechtlich gesicherte Artenschutz konsequent schlechtgeredet", so WWF-Experte Christian Pichler.

Weiters betont der Verein, das Land NÖ halte sich bisher nicht an die im Management-Plan vereinbarten Maßnahmen.

Land betont Konformität

Genau dem widerspricht allerdings das Land: Der Management-Plan werde rigoros befolgt, derzeit werde versucht mit Vergrämungsmaßnahmen zu arbeiten, um die natürliche Scheu der Tiere wieder zu aktivieren. Immer wieder betonte man in den letzten Wochen die Teilnahme des WWF bei der Ausarbeitung.

Wie berichtet, will Stephan Pernkopf den Wolf auch von der EU-Artenschutzliste streichen lassen – er sei "schon lange nicht mehr gefährdet".

(nit)