Aaron Fara ist auf dem besten Weg, ein Wrestler zu werden.
GEPA, WWE
76 Sekunden dauerte der Olympia-Auftritt von Aaron Fara in Paris. Der rot-weiß-rote Koloss war gegen den japanischen Judo-Star Aaron Wolf chancenlos. "Der Hund hat mich ausgetrickst", analysierte der nie um einen flotten Spruch verlegene Niederösterreicher. "Die Bürgermeisterin hat in der Gemeinde allen zum Zuschauen freigegeben und ich kämpfe so einen Schrott, jetzt werden die alle wieder hackeln müssen."
Fara, 193 Zentimeter groß und 100 Kilo schwer, blieb trotz Kurz-Einsatz in Erinnerung. Nicht nur seinen Fans. Denn vor wenigen Wochen meldete sich völlig unerwartet der weltweit größte Wrestling-Veranstalter WWE (World Wrestling Entertainment) beim 27-Jährigen. Grund: Sie wollen den ÖJV-Judoka zum Wrestling-Star aufbauen.
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"Wir laden dich zu einem Probetraining nach Florida ein – gemeinsam mit 17 anderen Olympia-Startern aus der ganzen Welt", lautete das Angebot. Fara sagte zu, jettete in die USA. Drei Tage lang wurde im WWE-Performance-Center in Orlando geschwitzt und gecastet. "Wir wurden wie Könige behandelt, sind mit einer Cadillac-Limousine herumchauffiert worden, es war beeindruckend", erzählt der Halb-Schwergewichtler.
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Nach der Heimreise begann das Warten auf eine Rückmeldung. Anfang der Woche war es so weit. Fara und zwei anderen Athleten wurde ein Profi-Vertrag angeboten. "Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Aber ich will noch gar nicht groß zu träumen beginnen", erzählt der ehemalige Judo-Staatsmeister. "Die Verhandlungen starten erst. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis die US-Arbeitserlaubnis in trockenen Tüchern ist. Aber darum kümmert sich die WWE."
Aaron Fara (l.) mit den anderen beiden Casting-Siegern Shady Elnahas und Francois Prinsloo
Die Zahlen sprechen jedenfalls für sich: Die World Wrestling Entertainment hat gut 900 Mitarbeiter und setzt pro Jahr mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar um. Die Veranstaltungen werden in mehr als 150 Ländern übertragen. Fara wäre nicht der erste Österreicher in der WWE: Der Wiener Gunther ist aktuell sogar World Heavyweight Champion.