Steiermark

Wutbauer sucht Praktikanten – Veganer & ÖVPler verboten

Der höchste Hof der Steiermark sucht einen neuen Praktikanten. Wutbauer Christian Bachler hat aber genaue Vorstellungen davon, wer sich bewerben darf.

Roman Palman
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    Sein Wut-Bauerntum brachte Christian Bachler auch Einladungen für die ORF-Sendung "Stöckl" ein. Im Bild mit Barbara Stöckl und Florian Klenk (l.)
    Sein Wut-Bauerntum brachte Christian Bachler auch Einladungen für die ORF-Sendung "Stöckl" ein. Im Bild mit Barbara Stöckl und Florian Klenk (l.)
    Günther Pichlkostner / First Look / picturedesk.com

    Noch vor zwei Jahren drohte Christian Bachler der Verlust seiner ganzen Landwirtschaft. Doch als der Wut-Bauer durch seinen Streit mit "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk zu einer landesweiten Berühmtheit wurde, war auch der Bergerhof Krakauebene gerettet. Der "Bobo" aus Wien hatte seinem "besten Feind" mit einer Spendenkampagne, an der sich auch VolksRock'n'Roller Andreas Gabalier beteiligte, unter die Arme geholfen und so den hohen Schuldenberg pulverisieren können.

    Jetzt sorgt der schonungslos direkte Landwirt aus dem Bezirk Murau neuerlich für Aufregung – und das ausgerechnet mit einem Stelleninserat. Der höchstgelegene Bergbauernhof der Steiermark sucht nämlich jetzt einen neuen Praktikanten, nachdem der ursprüngliche Kandidat aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig seinen Dienst nicht antreten konnte.

    Doch nicht jeder bekommt diesen Job. Der Kämpfer gegen das "System" nennt in dem Facebook-Beitrag auch gleich ein paar Ausschlusskriterien. Bauernbund-Mitglieder will er ebenso wenig auf seinem Hof sehen wie ÖVPler und Veganer. Mehr brauchte es in der schwarz/türkis geführten Steiermark nicht, um einen Aufschrei zu provozieren.

    "Kann kein Grund sein"

    Selbst in der Parteizentrale auf dem Grazer Karmeliterplatz wurde man laut "Kleine Zeitung" auf das Anti-VP-Posting aufmerksam. Die Murauer Bezirksparteiobfrau Manuela Khom zeigt sich "schon sehr verwundert": "Wir kennen ihn ja schon und wissen, dass er uns nicht besonders mag. Er stammt zwar aus einer ÖVP-Familie, die hat aber mit uns gebrochen. Das kann aber noch lange kein Grund sein, all unsere Mitglieder und die des Bauernbundes zu diskriminieren."

    Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landes, ortet aufgrund des Charakters einer öffentlichen Stellenausschreibung auch "eine Diskriminierung nach dem Gleichbehandlungsgesetz", die auch geahndet werden könne.

    Das sagt der Wut-Bauer dazu

    Den Wut-Bauern in seinem Bio-Bergidyll juckt das freilich wenig: "Wir liegen da weltanschaulich zu weit auseinander. Mit solchen Leuten kann ich am Hof nicht arbeiten. Das sind unsere Regeln und basta", stellt er gegenüber der "Kleinen Zeitung" eindeutig klar. Hinter dem Veganer-Verbot stünden hingegen praktische Gründe: Auf seinem Hof werde mit Fleisch gearbeitet – "und das geht sich bei Kost und Logis mit Veganern auch nicht aus".

    Florian Klenk, den mit Bachler mittlerweile eine enge Freundschaft verbindet, reagierte selbst auch auf das Inserat: "Ich komme doch eh am Montag!", witzelte der Wiener Journalist. Was er dafür laut Inserat geboten bekommt? "Die Chance auf den spannendsten Sommer deines Lebens."

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