Milliardärsfamilie Ambani

"Wurden bezahlt" – Kurz & Kardashian bei Mega-Hochzeit

Zu Beginn war Anirudh Shrivastav fasziniert vom Spektakel der Feier. Doch der Entertainer erzählt "20 Minuten", wann das alles zu nerven begann.

20 Minuten
"Wurden bezahlt" – Kurz & Kardashian bei Mega-Hochzeit
Ambani lud bekannte Namen zu seiner Hochzeit nach Indien ein - auch Kurz oder Kardashian waren dabei.
REUTERS/Francis Mascarenhas; REUTERS/Elisabeth Mandl; Instagram/kimkardashian

Drei Tage lang war ein ganzer Stadtteil für die Bevölkerung Mumbais gesperrt, damit TV-Persönlichkeit Kim Kardashian (43), Khloé Kardashian (40), Sänger Nick Jonas (31) oder Fifa-Präsident Gianni Infantino (54) an der Hochzeit der Milliardärsfamilie von Anant Ambani (29) teilnehmen konnten. Auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz (37) wohnte der Veranstaltung bei. Der Promiauflauf sorgte zu einem Verkehrschaos, dabei ist dieser in Mumbai ohnehin schon gestört durch den Monsunregen.

Entsprechend klagten schon vor dem Start der 180 Millionen Euro teuren Hochzeit einige aus der Bevölkerung, dass die Bedürfnisse der Ambanis stärker gewichtet werden als die der Pendlerinnen und Pendler. Andere fragen etwa bei X: "Warum wird die ganze Bevölkerung durch die Heirat eines einzigen Mannes gestört?"

"Hoffentlich hält die Ehe auch lange"

Unter den 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gibt es ein paar Menschen wie Yash Paryani, der "20 Minuten" auf Anfrage erzählt: "Ich habe von der Hochzeit gar nichts mitbekommen." Für die meisten in Mumbai war es jedoch das Gesprächsthema Nummer eins. Etwa für den Entertainer Anirudh Shrivastav.

Die Hochzeit fand in einem der geschäftigsten Viertel der Stadt statt. Und als auch noch Premierminister Narendra Modi (73) vorbeischaute, um dem Paar zu gratulieren, gab es eine große Sperrzone rund um die Hochzeitslokalität. "Die Reisezeit hat sich deswegen stark verlängert", erzählt Shrivastav.

Sein Auto ließ er auf Anraten seiner Freunde die letzten paar Tage zu Hause und nutzte den öffentlichen Verkehr. Als sich der Milliardärssohn Anant Ambani (29) und Radhika Merchant (29) Ende 2023 verlobten, war Shrivastav fasziniert von dem Tamtam, das danach folgte. "Aber jetzt nach sieben Monaten bin ich etwas genervt, keine andere Hochzeit dauert so lange. Ich hoffe, sie sind nach der langen Feier auch lange zusammen."

Um neue Kontakte zu knüpfen und seine Bollywood-Idole zu treffen, wäre Shrivastav gerne an der Hochzeit dabei gewesen. Ansonsten könne er jedoch gut mit der Zuschauerrolle leben. "Es gab einige sehr schöne, handgemachte Dekorationen, aber die Mehrheit der Feier kam mir übertrieben vor. Alle wissen, dass die Familie sehr reich ist, das hätten sie meiner Meinung nach nicht so zur Schau stellen müssen."

Es ist Zeit, die Reichen stärker zu besteuern

Einige Inderinnen und Inder nutzten die Luxushochzeit als Anlass, um Gesellschaftskritik zu äußern. Die mehrfach ausgezeichnete Journalistin Arfa Khanum Sherwani (43) kritisiert etwa "die obszöne Zurschaustellung von Reichtum an der Ambani-Hochzeit". Eine Kolumnistin von "The Guardian" nannte die Feier "eine Ode an den Exzess" sowie "unverschämt auffällig" und zog Parallelen zur Verschwendungssucht in "The Great Gatsby".

Drei Lektionen habe die Journalistin Sherwani dank der Feier gelernt. Erstens "muss Indien die Reichen wirklich besteuern", zweitens "kann man mit Geld keine Klasse kaufen" und drittens sei es möglich, Milliarden zu besitzen und trotzdem arm zu sein. "Viele globale Berühmtheiten wurden bezahlt, um an der Hochzeit als Gäste aufzutauchen", schreibt Sherwani.

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    Kim Kardashian macht Unterwäsche mit "Dolce & Gabbana" und zeigt diese natürlich gleich selbst vor.
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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Hochzeit der Milliardärsfamilie Ambani sorgte für Aufsehen, als Prominente wie Kim und Khloé Kardashian, Nick Jonas und sogar Ex-Kanzler Sebastian Kurz an der 180 Millionen Euro teuren Veranstaltung teilnahmen
    • Die dreitägige Feier führte zu Verkehrschaos und Kritik an der Priorisierung der Bedürfnisse der Ambanis
    • Einige Einwohner äußerten Gesellschaftskritik an der obszönen Zurschaustellung von Reichtum und forderten eine stärkere Besteuerung der Reichen
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