Experten-Tipps
Worauf es beim E-Bike-Kauf wirklich ankommt
Sie sind teurer als herkömmliche Fahrräder, verkaufen sich mittlerweile aber sogar besser: E-Bikes boomen. Doch worauf kommt es beim Kauf an?
421.000 Räder wurden im Vorjahr in Österreich verkauft, 52 Prozent davon waren elektrisch betriebene Fahrräder, sogenannte E-Bikes. Ein immenser Anteil, denn die Teile sind teils extrem teuer – was auch der Umsatz von 894 Millionen Euro zeigt, der 75 Prozent des Gesamtumsatzes am Radmarkt ausmacht. So vielfältig wie der Preis sind aber mittlerweile auch die E-Bike-Modelle. Da fragt man sich: Worauf muss ich denn eigentlich achten?
Auskunft gibt ein Experte: Franz Pichler ist Gründer und Eigentümer von spusu – das heimische Unternehmen bietet mittlerweile selbst E-Bikes an. Die gesamte Produktion wurde in die hauseigene Werkstätte am Standort in Wolkersdorf verlegt. Im ersten Schitt rät Pichler, auf die Reichweite zu achten. Konkret gehe es um die Kapazität des Akkus in Wattstunden (Wh). Je höher der Wert, desto mehr Energie kann der Akku speichern, desto höher die Reichweite.
Ein Akku mit einer Kapazität ab 400 Wh sollte für etwas über 80 Kilometer ausreichen.
"Bei unseren spusu E-Bikes setzen wir sogar auf einen 800 Wh Lithium-Ionen-Akku, womit man auf der kleinsten Unterstützungsstufe und bei guten Verhältnissen eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern erreicht", so Pichler. Danach solle dem Kunden eine Qualitätskontrolle wichtig sein. "Bei Rädern ohne Qualitätssicherung können erhebliche Mängel auftreten, die den Besitzer unmittelbar gefährden können", so Pichler. Fehlerbehebungen im Nachgang seien teuer.
E-Bike-Shop in Wolkersdorf
Im nächsten Schritt gehe es um Rahmenmaterial und -geometrie, beides bestimme Gewicht, Langlebigkeit und auch Fahrverhalten. "Die Rahmengeometrie sollte zur Körpergröße und dem bevorzugten Fahrstil passen, um optimalen Komfort und bestmögliche Leistung zu garantieren", so Pichler. Im eigenen Haus bietet Pichler etwa Modelle als Tiefeinsteiger und mit Diamantrahmen, aber auch Trekking-Bikes an.
Generell gilt eine Garantie von drei Jahren oder mehr auf den Motor als Zeichen für eine hohe Qualität.
Bei Garantie und Serviceoptionen gilt es ebenfalls, ganz genau hinzusehen. In der Regel liegt die gesetzliche Gewährleistung für E-Bike-Akkus bei 24 Monaten, alles darüber hinaus zählt als Garantie des Herstellers. "Wir bei spusu bieten unseren Kunden eine fünfjährige Garantie auf den Akku und zehn Jahre Garantie auf den Rahmen", so Pichler. Vergleichen lohnt sich. Generell gilt eine Garantie von drei Jahren oder mehr auf den Motor als Zeichen für eine hohe Qualität.
Und letztendlich gehe es darum, Serviceleistungen zu bedenken, so Pichler. Für manche Hersteller ist die Sache mit dem Verkauf erledigt und der Kunde für alles weitere selbst verantwortlich. Andere wollen Kunden aber langfristig zufrieden stellen – bei spusu etwa werden E-Bikes kostenlos geliefert, vor Ort an den Kunden angepasst und es gibt ein kostenloses Erstservice nach den ersten 300 bis 400 Kilometern, betont Pichler.
Auf den Punkt gebracht
- E-Bikes sind auf dem Vormarsch und Experten geben Tipps zum Kauf: Achten Sie auf die Reichweite des Akkus, die Qualitätskontrolle, Rahmenmaterial und -geometrie, Garantie und Serviceoptionen
- Franz Pichler von spusu empfiehlt, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und auf langfristige Serviceleistungen zu achten