Niederösterreich

"Lustig!" Schüler verstopfen Klo – 127.500 € Schaden

Kurz lustig hatte ein Trio die Flutung einer Toilette einer Schule in Waidhofen/Ybbs gefunden. Schaden: 127.000 €. Jetzt stand das Duo vor Gericht.

Landesgericht St. Pölten: Ein Teenager wurde diversionell abgefertigt, zwei Angeklagte bekommen Ende September das Urteil.
Landesgericht St. Pölten: Ein Teenager wurde diversionell abgefertigt, zwei Angeklagte bekommen Ende September das Urteil.
Bild: Heute

Kurz vor Pfingsten hatte ein jugendliches Duo das Schulzentrum in Waidhofen an der Ybbs unter Wasser gesetzt. Der Schaden belief sich auf weit über 100.000 Euro - mehr dazu hier. Ein Mädchen (15) soll bei der Polizei in der Folge falsch ausgesagt haben. Am Dienstag mussten die zwei Jugendlichen wegen schwerer Sachbeschädigung und das Mädchen wegen Falschaussage in St. Pölten auf die Anklagebank.

Die beiden Burschen (15, 16) waren am Freitagnachmittag vor Pfingsten in der Stadt unterwegs gewesen gewesen. Da der Ältere auf die Toilette musste, betrat das Duo die Schule. "Wir haben das Klo verstopft und die Spülung mit einer Münze blockiert", schilderte der Jüngere vor Gericht. "Es war dumm und ich habe nicht nachgedacht", sagte er. Mit einer Überflutung habe er gerechnet, aber nicht mit einem so hohen Schaden. "Es war kurz lustig und dann haben wir es schon wieder vergessen gehabt", erzählte der Lehrling beim Prozess.

"Wollte normale Kloverstopfung"

Der 16-Jährige will indes von einer Münze nichts gewusst haben. Er habe einfach eine "normale Kloverstopfung" verursachen wollen. Der verursachte Wasserschaden im ersten Stock und in den Geschossen darunter in Höhe von 127.598,12 Euro ist nach Magistratsangaben von der Versicherung gedeckt. Der Gastronom der Schule hatte laut "APA" die Überflutung zufällig am Tag nach der Tat entdeckt, die ansonsten den Angaben zufolge feiertagsbedingt erst am Dienstag darauf bemerkt worden wäre.

120 Sozialstunden

Der bis dato ungescholtene 15-Jährige fasste 120 Sozialstunden im Rahmen einer Diversion aus. Laut Richter sei es wegen des hohen Schadens ein Grenzfall, aber jeder hätte eine 2. Chance verdient.

Das Verfahren wurde zur Befragung eines Polizeibeamten in Verbindung mit der Aussage des 16-Jährigen und zur Einvernahme einer Mitangeklagten, die am Dienstag nicht zur Verhandlung erschienen war, vertagt. Dem Mädchen (15) wird falsche Beweisaussage vor der Exekutive und versuchte Begünstigung vorgeworfen. Das Mädchen soll sich mit den beiden Burschen bei der Schule getroffen haben, an der Tat selbst beteiligt war es nicht. Die Verhandlung wird am 28. September fortgesetzt.