Wieder Sichtung im Mühlviertel

Wolf erschreckt Tiere, Stier geht auf Bauer (44) los

Bange Minuten für einen Landwirt: Ein Wolf hatte im Mühlviertel seine Tiere aufgescheucht. Daraufhin ging ein Stier auf den Mann los.

Oberösterreich Heute
Wolf erschreckt Tiere, Stier geht auf Bauer (44) los
In den vergangenen Wochen wurden immer öfter Wölfe im Land gesichtet. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Sichtungen von Wölfen häufen sich in letzter Zeit. Zuletzt rannte ein Tier mitten über eine stark befahrene Straße im Zentrum von Sankt Georgen an der Gusen (Bez. Perg). Auch in Feldkirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) soll ein Angler einem Isegrim begegnet sein.

Jetzt der nächste Zwischenfall, wieder im Mühlviertel: In der Nacht auf Freitag dürfte sich das Wildtier seinem Hof genähert haben, so ein Bauer aus Ulrichsberg (Bez. Rohrbach) zum ORF. Er sei durch das ungewöhnlich laute Schreien seiner Rinder geweckt worden.

Als der Mann gegen 5  Uhr aus dem Haus ging, bemerkte er, dass die Herde total aufgeregt war. Und: Einige hatten sich von der Außenweide aus dem Staub gemacht und waren in den Wald gelaufen.

Dann bestätigte sich die Vermutung des Landwirtes: Bei der Suche nach den Rindern habe er einen Wolf gesehen. Beim Einfangen seiner Tiere attackierte ihn ein Ochse und verletzte ihn an Schulter und Brustkorb. Die Folge: eine Behandlung im Krankenhaus.

Politik greift durch, Experte beruhigt

Die Zunahme von Wölfen auch in besiedelten Gebieten sorgt seit geraumer Zeit für Aufregung. Die Politik in Oberösterreich greift hart durch, hat eine entsprechende Verordnung verschärft und gibt immer wieder Raubtiere zum Abschuss frei.

Der renommierte Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal kann dem nichts abgewinnen: "Wer sich nicht mit den Wölfen arrangiert, wird in naher Zukunft ein Problem haben", sagte er im Gespräch mit "Heute".

Wer sich nicht mit den Wölfen arrangiert, wird in naher Zukunft ein Problem haben.
Kurt Kotrschal
Verhaltensbiologe

Er verwies darauf, dass weltweit jährlich fünf bis sechs Menschen von den Tieren getötet würden. Hunde hingegen seien viel gefährlicher, so Kotrschal. Wegen ihnen würden jedes Jahr bis zu 20.000 Menschen sterben.

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