Zwischenfall im Mühlviertel
Jugendliche läuft vor Wölfen davon, ein Tier folgt ihr
Schock für ein Mädchen: Nur wenige hundert Meter von ihrem Elternhaus entfernt soll die 13-Jährige auf zwei Wölfe getroffen sein.
Laut der Schilderung der Jugendlichen aus Windhaag bei Freistadt ereignete sich der Zwischenfall am Ostersonntag. Und: Gleich zwei Tiere sollen involviert gewesen sein.
Am frühen Abend sei sie Joggen gewesen, berichtet die Schülerin im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten". Sie habe ein Rascheln und Huschen gehört und plötzlich in fünf Meter Entfernung die Wölfe gesehen.
Dann die Panikreaktion: Die 13-Jährige lief davon. Ein Wildtier soll sie kurz verfolgt haben, ehe es im Wald verschwand. Völlig aufgelöst habe sie ihren Vater angerufen, der sie nach Hause brachte.
Land informiert
Auch das Land Oberösterreich weiß mittlerweile von dem Vorfall. "Uns wurde die Sichtung schriftlich übermittelt. Wie jede Sichtung nehmen wir auch diese sehr ernst", so Benjamin Öllinger von der Abteilung Land- und Forstwirtschaft.
Die Schilderung, wonach es sich um zwei Tiere gehandelt habe, decke sich mit der Beobachtung eines in der Nähe lebenden Landwirts. Dieser will vor wenigen Tagen ebenfalls zwei Tiere gesehen haben.
"Dass Wölfe die Nähe zu einem Menschen suchen und dabei neugierig wirken, ist eher untypisch", sagt Öllinger. Der Leitfaden des Landes Oberösterreich kategorisiere ein derartiges Zusammentreffen zwischen Mensch und Tier als "kritisch" bzw. "problematisch".
Wolfgang Sollberger, Wolfsbeauftragter für das Mühlviertel, dazu: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um zwei Jungtiere, die vor kurzem ein Rudel verlassen mussten und seitdem Anschluss suchen." Wölfe, die vor kurzem geschlechtsreif geworden sind, seien meist weniger scheu als ältere Artgenossen.
Zum Abschuss könnten die beiden Tiere nicht freigegeben werden, dazu brauche es noch einen Vertreibungsversuch. Sollberger rät jedem, der einem Wolf begegnet, nicht einfach davonzulaufen: "Das ist die schlechteste Option, dadurch kann bei den Tieren der Jagdinstinkt zutage kommen."
Wolf kommt Familie nahe
Erst vor wenigen Wochen kam ein Wolf in Oberösterreich ganz nah an eine Familie heran. Die Behörden haben ihn zum Abschuss freigegeben.
Für die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) ist die Maßnahme mehr als gerechtfertigt: "Indem wir rasch Maßnahmen setzen, wollen wir den Menschen die Sicherheit geben, dass wir an ihrer Seite sind."