Österreich

Ermittlungen gegen Frau (53) wegen Mordversuch

Neun Feuerwehren rückten Mittwochfrüh zu einem Hausbrand in Frankenburg (Bez. Vöcklabruck) aus. Derzeit wird von Brandstiftung ausgegangen.

Heute Redaktion
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Gegen vier Uhr in der Früh heulten in dem 5.000 Einwohner Ort die Sirenen auf. Gleich neun Feuerwehren rückten zu einem Brand in einem Einfamilienhaus aus.

Kater "Pauli" hatte zuvor das Feuer bemerkt, sprang einer Bewohnerin (88) auf den Bauch und weckte sie. Die Seniorin konnte das Feuer in ihrem Schlafzimmer selbst mit einer Decke eindämmen. Daraufhin verständigte sie ihre Tochter, die mit ihrer Familie im ersten Stock lebt.

Wenig später bemerkten sie Flammen im Zimmer der polnischen Pflegerin. Der Enkel (31) der 88-Jährigen alarmierte die Feuerwehr.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte befanden alle bereits in Sicherheit.

Lediglich von einer Bewohnerin fehlte jedoch jede Spur. Und zwar von der Pflegerin (53) der Seniorin. Sie befand sich aber auch nicht mehr im Haus.

Rund 300 Helfer mit Hundestaffeln sowie ein Hubschrauber machten sich auf die Suche nach der Vermissten. Zwei Stunden danach konnte Entwarnung gegeben werden. "Die Polin wurde in einem nahe gelegenen Waldstück gefunden. Sie machte einen verwirrten Eindruck", so Vöcklabrucks Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner zu "Heute".

Tatsächlich besteht der Verdacht, die Pflegerin habe den Brand gelegt. Gschwandtner: "Sie betreut die Seniorin seit acht Jahren. Zum Schluss wollte sie unbedingt nach Hause. Es hätte eigentlich nichts dagegen gesprochen."

Mittlerweile hat die Welser Staatsanwaltschaft den Fall übernommen. Auch die Polizei ermittelt wegen Mordversuch nach Brandstiftung. Die Festgenommene wurde aufgrund ihres verwirrten Zustands in den Neuromed-Campus nach Linz gebracht.

Die 88-Jährige musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Landeskrankenhaus nach Vöcklabruck eingeliefert werden.

Das Wohnhaus ist zurzeit nicht bewohnbar, der Sachschaden ist erheblich.



(mip)