Gemeindewohnungen in Döbling

Wohnbau marod: "Dann heißt's, Sie können ja ausziehen"

In Wien-Döbling sorgt die Situation in einem Gemeindebau aus den 1950er-Jahren für Ärger. Bewohner fühlen sich "im Stich gelassen". 

Robert Cajic
Wohnbau marod: "Dann heißt's, Sie können ja ausziehen"
Ein Döblinger Gemeindebau verkümmert seit Jahren, Mieterin Sylvia reicht es.
Heute

Verkommene Wände, kaputte Fenster und Chaos in den Stiegenhäusern: In der Hutweidengasse im 19. Wiener Bezirk befindet sich ein sanierungsbedürftiger Wohnkomplex der Stadt. Seit 30 Jahren lassen Neuerungen aber auf sich warten. FPÖ-Wien-Klubobmann Maximilian Krauss und Michael Niegl, Wohnbau-Ombudsmann der FPÖ Wien, finden deutliche Worte zu den Zuständen in dem Gemeindebau: "Einmal mehr sieht man, dass Wiener Wohnen die Mieter im Stich lässt!"

Eine Unterschriften-Sammlung soll nun helfen. Dies sei auch dringend notwendig, so die seit 27 Jahren dort wohnende Sylvia: "Das Stiegenhaus ist eine mittlere Katastrophe. Die Fenster und die Fassaden sind nicht mehr passend, die Türen 'kleschen' zu. Das höre ich bis in den vierten Stock."

Die SPÖ-Wohnbaustadträtin ist hier dringend gefordert. Wiener Wohnen lässt die Mieter eiskalt im Stich, das nehmen wir nicht hin.
Maximilian Krauss
Klubobmann FPÖ Wien
Maximilian Krauss (FPÖ) übt heftige Kritik an den Zuständen in den Gemeindebauten.
Maximilian Krauss (FPÖ) übt heftige Kritik an den Zuständen in den Gemeindebauten.
Sabine Hertel

Frau über Anrufe bei Wiener Wohnen: "... und dann heißt es, Sie können ja ausziehen!"

Beschwerden bei Wiener Wohnen seien bisher erfolglos gewesen. "Und wenn man dort anruft und ihnen irgendwas sagt, heißt es wortwörtlich: 'Sie können ja ausziehen!'" Sylvias Lebenspartner habe sogar Teile des Stiegenhauses aus eigener Tasche ausgemalt, weil "es so grauslich ausgeschaut hat".

Vor allem die Energiepreise belasten viele Bewohner. Bewohner Thomas kann ein Lied davon singen: "Die Fenster sind total undicht! Wenn ich die Türe aufmache, haut es mir durch den Luftzug die Fenster zu."

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Der Wiener habe aufgrund der hohen Heizkosten bereits Existenzängste: "Es ist schon Ende des Monats und das Geld wird schon so knapp. Es zahlt sich gar nicht mehr aus, einzuheizen. Am besten ein dicker Schlafsack und eine dicke Decke und fertig." Einige Bewohner versuchen sogar, den Luftzug aus den maroden Fenstern mit Decken und ähnlichen Gegenständen zu dämmen.

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