Reisen

Wohin zu Ostern? Reisetipp Estland

Estland ist immer eine Reise wert, aber zu Ostern ganz besonders: Vergnügliche Oster-Bräuche, Kultur und Genuss werden hier groß geschrieben.

Irma Basagic
Alt und neu, im Grünen und am Meer, so präsentiert sich Estlands Hauptstadt. 
Alt und neu, im Grünen und am Meer, so präsentiert sich Estlands Hauptstadt. 
(c) Visit Estonia/Kaupo Kalda

Sonne und milde Luft haben früher als erwartet Frühlingsgefühle aufkommen lassen. Höchste Zeit, an den Osterurlaub zu denken. Wohin soll es dieses Jahr gehen?

Unser Tipp: Estland. Was du in Estland erleben kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Tallin kann sich auch von einer ganz modernen Seite zeigen. 
Tallin kann sich auch von einer ganz modernen Seite zeigen. 
(c) Visit Estonia/Kaupo Kalda

Estland ist zwar eigentlich immer eine Reise wert, aber zu Ostern ganz besonders. Am Ostersonntag machen Urlauber am besten einen Ausflug in den Südosten des Landes. Dort können sie alte Traditionen beobachten.

Das aufstrebende Tallin bezeichnet sich gerne als die "Grüne Hauptstadt Europas". Und setzt damit richtungsweisende Impulse für ein nachhaltiges urbanes Leben. Gleichzeitig bietet die zukünftige Kulturhauptstadt Tartu viele inspirierende Erlebnisse.

Mit dem "Jahr der Sauna" zelebriert Estland seine jahrhundertealte Wellness-Tradition. Aber auch für Foodies hält das Land im Baltikum allerhand bereit: Kulinarische Genüsse erwarten die Besucher in Estlands ersten beiden Sterne-Restaurants.

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    Die Setomaa sind eine ethnische Minderheit, die für ihre Freude am Feiern von Festen bekannt sind. 
    Die Setomaa sind eine ethnische Minderheit, die für ihre Freude am Feiern von Festen bekannt sind.
    (c) Visit Estonia / Heiko Kruusi

    Ostertraditionen in Estland

    Während die Vögel in den Wäldern emsig ihre Nester bauen, zapfen die Esten Birkensaft ab, wickeln Eier in Zwiebelschalen und kochen sie in Stoffstücken. So werden hier nämlich die Ostereier auf natürliche Weise gefärbt.

    Früher bauten junge Männer zu Ostern Schaukeln – die Frauen bedankten sich bei ihnen, indem sie ihnen bunte Ostereier schenkten. Wer sich gerne selbst ein Bild machen möchte: Das Estnische Open-Air-Museum in Tallinn feiert jedes Jahr einige der alten Ostertraditionen.

    Zu Ostern empfiehlt sich auch ein Besuch in Setomaa im Südosten Estlands. Hier leben die Setos, eine ethnische Minderheit. Für die Setos gehört zu Ostern die traditionelle "Eierschlacht".

    "Munamloomka" ist eine Fläche aus Sand zum Eierrollen: Man muss sein Ei die "loomka" (Rutsche) hinunterrollen und damit ein anderes Ei treffen.

    Ist man erfolgreich, erhält man einen Punkt – und darf einen neuen Versuch starten. Eierpecken einmal anders.

    Tallins Altstadt mit den mittelalterlichen Häusern hat zu jeder Jahreszeit etwas Mystisches.
    Tallins Altstadt mit den mittelalterlichen Häusern hat zu jeder Jahreszeit etwas Mystisches.
    (c) Visit Estonia / Aivo Oblikas

    Die "Grüne Stadt" Tallinn

    Tallinn soll die grünste Stadt Europas sein. Wieso? Weil sie sich wirklich Mühe geben. Die Stadt weist eine hohe Biodiversität auf. Tallin ist äußerst effektiv bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und hat eine nachhaltige Verwaltung.

    Zahlreiche umweltschonende Innovationen wurden in der estnischen Hauptstadt entwickelt. Die Bewohner der Stadt dürfen die Öffis bereits seit einem Jahrzehnt gratis nutzen.

    Bis 2035 sollen diese für alle kostenlos und CO2-neutral sein. Dazu sollen zusätzliche Straßenbahnen und Elektrobusse eingesetzt werden. Ebenso ist der Ausbau von 40 Kilometern Fahrradwegen geplant.

    Estlands Hauptstadt Tallin bietet viel Grünraum.
    Estlands Hauptstadt Tallin bietet viel Grünraum.
    © Visit Estonia / Rasmus Jurkatam

    Tallinn ist auch im wörtlichen Sinn grün. Die Parks der Stadt erstrecken sich über neun Bezirke. Der Klint-Park im Osten der Stadt wird als neun Kilometer langer grüner Korridor die Innenstadt mit Pirita verbinden.

    Das Viertel Pirita liegt am Meer, und so ist geplant, dass man künftig von der Innenstadt durch den Park ans Meer spazieren kann. Außerdem befinden sich 80 Bienenstöcke in Tallins öffentlichem Raum.

    Direkt am Meer kann man in Tallin im Iglu übernachten. 
    Direkt am Meer kann man in Tallin im Iglu übernachten. 
    (c) Visit Estonia/Märten Vaher

    Übernachten im Iglu

    Der Iglupark im angesagten Tallinner Stadtteil Noblessner bietet ganz spezielle Unterkünfte. Mitten in der Stadt und gleichzeitig direkt am Wasser übernachtet man hier im Iglu. Man kann im Iglu aber nicht nur schlafen, es gibt auch Iglu-Saunen.

    Der vermutlich exklusivste Yachthafen Estlands ist außerdem nur wenige Schritte entfernt. Und ebenso eine der größten und erfolgreichsten Craftbeer-Brauereien des Landes, die Põhjala-Brauerei.

    Die Esten lieben die Sauna. Im Iglupark kann man diesem Hobby mal anders frönen. 
    Die Esten lieben die Sauna. Im Iglupark kann man diesem Hobby mal anders frönen. 
    (c) Visit Estonia/Patrik Tamm

    Schwitzen in Estland

    In Estland ist die Sauna ein zentraler Bestandteil des Lebens. Nahezu alle Einwohner besitzen eine eigene Schwitzhütte. Dort können sie entspannen und Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Die traditionelle estnische Rauchsauna wurde sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

    Schon seit dem 13. Jahrhundert spielen sich Festivitäten und Lebensereignisse wie Geburten, Heilungen von Krankheiten und Rituale in der Sauna ab.

    Durch eine Klappe zieht der Rauch des Holzfeuers ab, bevor die Wellnesser den Saunagang starten.
    Durch eine Klappe zieht der Rauch des Holzfeuers ab, bevor die Wellnesser den Saunagang starten.
    © Visit Estonia/Tonu Runnel

    Heute noch wird die Sauna auf die gleiche Art und Weise betrieben wie früher: Sie wird mit Holzfeuer auf 100 Grad Celsius erhitzt. Der Rauch entweicht dabei durch eine Klappe. Der klassische estnische Saunagang dauert mindestens drei Stunden und ist durchzogen von mehreren Pausen.

    Dabei kühlen sich die Saunagänger an der frischen Luft und mit kaltem Wasser ab. Das "Jahr der Sauna" 2023 bietet Urlaubern die Möglichkeit, bei zahlreichen Veranstaltungen, und so auch selbst bei Saunagängen, in das gesunde Schwitzritual einzutauchen.

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      Estland ist in den letzten Jahren zum klninarischen Hotspot geworden, hier das Restaurant Fotografiska. 
      Estland ist in den letzten Jahren zum klninarischen Hotspot geworden, hier das Restaurant Fotografiska.
      © Visit Estonia/Peeter Jarvelaid

      Essen in Estland

      Estland ist seit Kurzem offiziell das ideale Reiseziel für Gourmets mit einer Vorliebe für kreative Küche. Die Tester des renommierten Guide Michelin scheinen von den kulinarischen Traditionen, der Frische und Qualität der lokalen Produkte beeindruckt. Ebenso von den innovativen estnischen Köchinnen und Köchen.

      Nun hat Michelin Estland sogar einen eigenen Guide gewidmet, der 31 Restaurants auflistet. Zwei Restaurants in Tallinn, die NOA Chef's Hall von Tõnis Siigur und 180° by Matthias Diether, wurden mit einem Michelin-Stern prämiert.

      Fünf weitere Restaurants erhielten die Auszeichnung Bib Gourmand für ihr besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Zwei Restaurants, das Põhjaka Manor zwischen Tallinn und Tartu und das Restaurant Fotografiska in Tallinn, erhielten zudem den Grünen Stern für ihre nachhaltige Gastronomie.

      Historische Gebäude wie das Rathaus und eine junge Kultur, das ist Tartu.
      Historische Gebäude wie das Rathaus und eine junge Kultur, das ist Tartu.
      © Visit Estonia/Riina Varol

      Kulturhauptstadt Tartu

      Die Einwohner der Universitätsstadt Tartu sind sich längst bewusst, dass sie an einem schönen Ort leben. Doch über die Landesgrenzen ist diese Information noch nicht hinreichend hinausgedrungen.

      Im Jahr 2024 wird auch der Rest der Welt davon erfahren: Dann trägt die zweitgrößte Stadt Estlands den Titel der Kulturhauptstadt Europas. Da die Vorbereitungen bereits in vollem Gange sind, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um die hippe Studentenstadt zu bereisen. Mit über zwanzig Museen gibt es in Tartu jede Menge zu tun und sehen.

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        Tartu beherbergt das Estnische Nationalmuseum. 
        Tartu beherbergt das Estnische Nationalmuseum.
        © Visit Estonia/Tonu Tunnel

        Das hippe Kulturzentrum "Aparaaditehas" ist in einer ehemaligen Fabrik untergebracht und beherbergt Ateliers und Boutiquen diverser Künstler und Designer. Tartu punktet außerdem mit seinem prachtvollen Rathausplatz, dem Denkmal eines küssenden Studentenpaares, seiner Lage am Fluss und zahlreichen trendy Cafés.

        Wer zu Ostern daheim bleibt, kann gerne den höchstgelegenen Golfplatz in Österreich testen: https://www.heute.at/s/das-ist-der-hoechste-golfplatz-in-oesterreich-100259081