KZ-Stollen

Wo Tausende starben, sollen Luxusunterkünfte entstehen

Ein Investor will in einem früheren KZ-Stollen Luxusunterkünfte errichten. Nun bittet die Regierung des deutschen Bundeslands den Bund um Hilfe.

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Wo Tausende starben, sollen Luxusunterkünfte entstehen
Beim KZ Langenstein-Zwieberge sollen jetzt Luxusunterkünfte gebaut werden. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt errichteten 1944 Tausende Häftlinge des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt unter den Thekenbergen ein 13 Kilometer langes Tunnelsystem. Die Bedingungen waren so unmenschlich, dass innert zwölf Monaten über 4.300 Menschen starben. Eine Gedenkstätte erinnert an das Leid dieser Menschen und die Geschichte des Lagers. Das Stollensystem kann besucht werden.

Laut dem "Spiegel" gehört das Gelände dem Immobilieninvestor Peter Jugl. Dieser sucht derzeit nach Geldgebern für eine luxuriöse Bunkeranlage im unterirdischen KZ-Stollen. Nach Kritik ließ er das Projekt mit dem Namen Bunkercoin pausieren. Nun will er das für 1,3 Millionen Euro erworbene Areal für den sechsfachen Preis wieder verkaufen.

Investor hatte Kontakte zu Rechtsextremisten

Das Land Sachsen-Anhalt hat die deutsche Regierung um Hilfe gebeten. Nach Informationen des "Spiegels" hat sich der Landeskulturminister Rainer Robra an Verteidigungsminister Boris Pistorius und Innenministerin Nancy Faeser gewandt. Robra argumentiert, dass der Bund beim Verkauf des Geländes einen Erlös erhalten habe. Dieses Geld soll nun für einen Rückkauf bereitgestellt werden, schreibt das Magazin.

Der Spiegel hatte enthüllt, dass der Investor Jugl sein Geld unter anderem mit einem Stundenhotel verdient und Kontakte zu Rechtsextremisten pflegte, unter anderem zum Eigentümer eines ehemaligen KZ in Leipzig, in dem sich wiederholt Neonazis trafen. Die Empörung war groß.

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    ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Investor plant, in einem ehemaligen KZ-Stollen in Sachsen-Anhalt Luxusunterkünfte zu errichten, was auf heftige Kritik stößt
    • Die Landesregierung bittet nun den Bund um finanzielle Unterstützung für einen Rückkauf des Geländes, da der Investor Kontakte zu Rechtsextremisten hatte und das Projekt pausiert wurde
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