Niederösterreich
Wissenschafter aus NÖ räumen Millionen für Forschung ab
Vier der heißbegehrten ERC Starting Grants, der EU-Förderung für Spitzenforschung, gehen nach NÖ — eines davon an die Donau-Uni, drei an das ISTA.
2.700 Einreichungen, aber nur 400 haben es geschafft – darunter vier Forschende aus Niederösterreich. Insgesamt räumen sie sechs Millionen Euro für ihre Arbeit ab. Die Rede ist von den renommierten “ERC Starting Grants” der Europäischen Kommission. Setzt man sich gegen seine Konkurrenten durch, ist der Preis jeweils mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Das Ziel: mehr Unabhängigkeit in der Spitzenforschung. Bewerben können sich “Jungforscher”, die fünfjährige Grundlagen-Forschungsprojekte betreiben.
NÖ siegreich gegen 2.700 Mitbewerber
So war es auch für zwei Frauen und zwei Männer, die sich in der diesjährigen Runde in einem strengen Auswahlverfahren gegen 2.700 Mitbewerber behauptet haben. Allesamt in Niederösterreich forschend, was laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) ein klares Zeichen sei: Ein großer Erfolg für das Wissenschaftsland Niederösterreich. “Die Erfolge bei den diesjährigen ERC-Grants unterstreichen die herausragenden Wissenschaftsleistungen unserer Forschungstreibenden und zeigen die internationale Sichtbarkeit des Bundeslandes in der Wissenschaftswelt”, sagt Pernkopf und gratuliert den Preisträgern.
Konkret sind das Heidrun Bohnet (Universität für Weiterbildung Krems) und drei Wissenschaftler des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg – Forscherin Bingqing Cheng sowie ihr Instituts-Kollege Hryhoriy Polshyn und der mit 2024 ans ISTA wechselnde Forscher Florian Praetorius.
Forschungsgebiete mannigfaltig
Von neuartigen Materialien bis hin zu Forschung bei Migrantengruppen sind die vier Gewinner-Projekte sehr unterschiedlich. Heidrun Bohnet erforscht in ihrem ERC-Projekt die möglichen Rivalitäten zwischen Migrantengruppen.
Ganz anders sieht es bei den Klosterneuburger Siegern aus. Dort nimmt Hryhoriy Polshyn das Verhalten von Elektronen und ihre ungewöhnlichen Eigenschaften in neuen elektronischen Zuständen unter die Lupe, Bingqing Cheng sieht sich die Herstellbarkeit neuartiger Materialien genauer an. Der Neueste an Bord des ISTA, Florian Praetorius, wird sich mit Proteinen, die bei der Impfstoffentwicklung nützlich sind sowie ihrer Anordnung beschäftigen.
Österreich als Wissenschaftsstandort
Insgesamt haben es zehn österreichische Forschungseinrichtungen geschafft, vom 628 Millionen Euro-Topf der ERC-Förderung fast 29 Millionen Euro abzuschöpfen. “Dieser Erfolg verschafft dem Forschungsprofil Österreichs auf der Weltbühne noch mehr Sichtbarkeit”, freut sich Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).
Die Anzahl an eingeworbenen Starting Grants sei "dieses Jahr ein zweites Mal in Folge übertroffen worden", so Polaschek. Besonders erfreulich: Die Hälfte davon von weiblichen Forschenden.
Autorin: Muskaan Bajwa