Oberösterreich
Wirtesprecher: Preisspirale dreht sich weiter nach oben
Wirtesprecher Thomas Stockinger rechnet mit weiteren Teuerungen in der Gastronomie. "Die Einkaufspreise steigen gerade, das müssen wir weitergeben."
Die Preise im Großhandel schießen gerade durch die Decke. "Molkereiprodukte kosten 30 Prozent, Qualitätsfleisch 50 Prozent oder Ölprodukte um 30 Prozent mehr", erzählt der Oberösterreich-Wirtesprecher Thomas Stockinger gegenüber "Heute".
Selbst dort, wo man es nicht vermutet hätte, seien die Preise gestiegen. "Ich habe erst letztes Monat die Rechnung der Wäscherei bekommen." Die Kosten hätten sich auch dort verdoppelt.
Ein ernstzunehmender Kostenfaktor seien auch die Mitarbeiter. Es gebe jedes Jahr eine Lohnverhandlungsrunde mit einer Erhöhung der Löhne. Dieses Jahre seien die Löhne aber deutlich höher gestiegen als sonst, "was ich auch verstehen kann, auch die Mitarbeiter müssen mehr für Benzin und Co. bezahlen", so Stockinger.
Und auch die Forderung der Gewerkschaft, bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen, sei nicht so einfach. Mann könne etwa nicht einfach am Wochenende zusperren, "da haben wir das meiste Geschäft.
Hohe Kosten müssen weitergegeben werden
Auf dieser Kostenexplosion können die Wirte natürlich nicht sitzen bleiben, "sonst würden wir nichts mehr verdienen und könnten zusperren". An die Kunden appelliert er, sich die Situation bewusst zu machen.
Szene-Wirte in den Städten hätten noch eher eine Chance, dass Gäste mehr bezahlen, am Land würden die Menschen schon bei 10 Cent pro Bier jammern.
Gut kalkulieren für die nächste Zeit
Seinen Kollegen rät er, gut zu kalkulieren, denn das sei der einzige Weg, durch die Krise zu kommen. Obwohl das schwer sei, denn es gebe bereits Anfragen für 2023, hier die Preise zu kalkulieren, sei kaum möglich, "weil man nicht weiß, wohin sich die Preise entwickeln".
Dass die Preise wieder runtergehen, glaubt Stockinger nicht. "Ich hoffe aber, dass wir wieder auf eine normale Preiserhöhung von rund zwei Prozent pro Jahr kommen, denn die Preiserhöhungen im Moment sind nicht tragbar."