EU kürzt Fangmengen

Wird Fisch teurer? Neue Vorgaben für Ostsee-Fischer

Um die Fischpopulationen in der Ostsee zu erhalten, kürzt die EU die Fischfangmengen teils dramatisch. Noch ist die Änderung nicht beschlossen.

Heute Life
Wird Fisch teurer? Neue Vorgaben für Ostsee-Fischer
Die EU-Kommission schlägt vor, weniger Lachs und Sprotte in der Ostsee zu fangen.
Jens Büttner / dpa / picturedesk.com

Für Ostsee-Fischer und Fischesser stehen harte Zeiten bevor: Um die Bestände von Dorsch, Lachs und Hering in der westlichen Ostsee zu schützen, sieht ein Vorschlag der EU-Kommission 2025 eine weitere Kürzung der Fangmengen vor.

EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic äußerte sich in der Mitteilung besorgt über den schlechten Zustand der Fischbestände in der Ostsee. "Es wird Jahr für Jahr deutlicher, wie wichtig es ist, etwas gegen den desolaten Zustand der für die Wirtschaft wichtigen Arten zu unternehmen."

Weniger Sprotte und Lachs

Die Fangmenge der Sprotte, die zu den heringsartigen Fischen zählen, soll demnach um rund 42 Prozent auf etwa 117.000 Tonnen reduziert werden. Zudem wird vorgeschlagen, den Lachsfang im Hauptbecken um 36 Prozent und im Finnischen Meerbusen um 20 Prozent zurückzuschrauben.

Dahingegen sollen Fischer in der mittleren Ostsee mehr Hering fangen dürfen. Der Vorschlag entspricht einer Zunahme um circa 108 Prozent, vorgeschlagen sind rund 83.900 Tonnen. Die Schollenfänge würden unverändert bleiben.

Außerdem die erlaubten Beifänge deutlich gekürzt werden. Bei Dorsch in der westlichen Ostsee soll dies um 73 Prozent geschehen, in der östlichen Ostsee um 68 Prozent. Bei Hering ist in der westlichen Ostsee eine Kürzung von 50 Prozent vorgesehen. Erlaubt wären damit nur noch 93 Tonnen Dorsch und 394 Tonnen Hering.

Beifang sind Fische, die unerwünscht ins Netz gehen und dabei häufig verenden.

Bedrohung der Fischerei

Damit stehen die deutschen Ostseefischer auch 2025 vor harten Einschnitten. Bereits seit geraumer Zeit kritisiert der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer, dass die EU-Fangquoten keine auskömmliche Fischerei mehr zulassen würden.

Allerdings handelt es sich bei den angegebenen Fangmengen der EU-Kommission vorerst nur um Vorschläge, die jedes Jahr basierend auf Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) erarbeitet werden. Damit soll verhindert werden, dass Bestände kollabieren. Final beschlossen werden diese Mengen schlussendlich von den Fischereiministerinnen und -ministern der EU-Staaten.

Auf den Punkt gebracht

  • Um die Fischpopulationen in der Ostsee zu erhalten, kürzt die EU die Fischfangmengen teils dramatisch
  • Noch ist die Änderung nicht beschlossen
red
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