Neue Inszenierung
Wird das Stück "Jedermann" dieses Jahr ganz anders?
Ab 19. Juli wird das Theaterstück "Jedermann" erneut auf dem Domplatz in Salzburg aufgeführt. Heuer mit neuem Regisseur.
Philipp Hochmair (50) wird dieses Jahr den "Jedermann" verkörpern, an seiner Seite spielt Deleila Piasko (33) die "Buhlschaft".
Das ganze Stück zum Leben bringt dieses Mal Regisseur Robert Carsen (70). Dieser gibt bereits Einblicke, welche Botschaft dabei ab 19. Juli in Salzburg vermittelt werden soll.
Ein Traum wird wahr
Der Kanadier konnte es kaum glauben, als er gefragt wurde, das berühmte Theaterspiel zu inszenieren: "Nicht in meinen kühnsten Träumen – aber ich freue mich sehr darüber", erklärt der er, "seit ich das erste Mal mit Hofmannsthals Werk in Berührung gekommen bin, begeistert es mich, und ich habe fünf der sechs Opern, die er mit Richard Strauss geschrieben hat, auf die Bühne gebracht".
Viele verschiedene Interpretationsweisen
"Fasziniert hat mich auch die Tatsache, dass die teils realen, teils allegorischen Figuren in diesem Stück auf so unterschiedliche Weise dargestellt werden können. Wie soll man etwa Gott, Tod, Mammon, Werke und Glaube darstellen? Und was haben diese Szenen wirklich zu bedeuten?", hinterfragt Carsen. Man merkt, dass der Theatermacher sich lange und intensiv mit dem Stoff beschäftigt hat.
„Ich musste das Stück sehr, sehr oft lesen – häufig sogar laut –, um zu begreifen, wie sich die zahlreichen einzelnen Szenen zu einem kohärenten Ganzen zusammenfügen.“
Der Regisseur hofft auch dem Publikum die Botschaft des Schauspiels mitgeben zu können: "Ich hoffe, das Stück erinnert uns daran, dass wir alle Teil desselben Ganzen sind und versuchen müssen, Wege des Zusammenlebens zu finden, und das, was wir haben, zu teilen. Dieses Stück scheint mir in einer Zeit wie der unseren, in der die Reichen so unfassbar reich und die Armen dermaßen arm sind, aktueller denn je zu sein", so Carsen.