Wien

"Wir arbeiten vier Tage um das gleiche Geld!"

Das "Zeitgeist" geht neue Wege: Das Favoritner Hotel hat die 4-Tage-Woche eingeführt. Von den Mitarbeitern wird das Konzept positiv angenommen.

Yvonne Mresch
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Front Office Managerin Evi ist begeistert von der 4-Tage-Woche. "Ich habe jetzt viel mehr Lebensqualität", sagt sie.
Front Office Managerin Evi ist begeistert von der 4-Tage-Woche. "Ich habe jetzt viel mehr Lebensqualität", sagt sie.
Hotel Zeitgeist Vienna

"Vier gewinnt" lautet das Motto im 4-Sterne-Hotel "Zeitgeist" im Sonnwendviertel (Favoriten). Seit einem halben Jahr geht das Hotel neue Wege, was die Arbeitszeitflexibilisierung betrifft. An der Rezeption und im Bereich Technik gilt dort die 4-Tage-Woche bei gleicher Bezahlung. Die Arbeitsstunden werden auf vier Tage aufgeteilt, die Mitarbeiter arbeiten zehn Stunden täglich (meist von 7 bis 17 Uhr).

Front Office Managerin: "Es war die beste Entscheidung!"

Und das Konzept kommt an: "Es war die beste Entscheidung. Ich erspare mir einen Tag den Arbeitsweg und habe gefühlt so viel mehr Lebensqualität von meinem 3-Tage Wochenende", sagt Front Office Managerin Evi begeistert. Eine Rezeptionsmitarbeiterin hat Familie in Südtirol – sie kann nun drei oder mehr Tage in die Heimat fahren. "Die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt, deshalb ist die Umstellung wichtig", sagt General Manager Andreas Purtscher und ergänzt: "Es ist ein Zeichen der Zeit!"

Vorerst keine 4-Tage-Woche in den Bereichen Küche und Service

Im Back Office setzt man indes bei der 4-Tage-Woche auf Freiwilligkeit. 12 Mitarbeiter entschieden sich dafür, lediglich eine beendete das neue Konzept nach 1,5 Monaten Testphase. "Das ist für jeden anders. Manche möchten nicht zehn Stunden am Stück arbeiten, weil sie sich nicht mehr konzentrieren können, das muss man auch akzeptieren", so Purtscher. Schwierig gestaltet sich die Umstellung auf das neue Modell im Bereich Service und Küche, wie der Manager erklärt. "Durch die 4-Tage-Woche stiegen die Personalkosten, bei uns sind es 10 Prozent. Wir brauchen einen Mitarbeiter mehr und das ist in diesen Bereichen im Moment schwierig." Man arbeite auch hier an einer Umstellung, die allerdings noch in weiter Ferne liegt. 

Dass man im Favoritner Hotel auf das neue Arbeitszeiten-Modell setzt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. "Wir werden schon darauf angesprochen", schildert Purtscher. "Auch bei Bewerbungsgesprächen sind die Leute hier sehr positiv gestimmt." Wer mehr erfahren möchte oder an einem Job interessiert ist, kann sich unter [email protected] melden.

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