Österreich
Wiens neue Öffi-Stimme säuselt ab 9. Dezember
Wiens U-Bahn-Benützer müssen sich umgewöhnen: Ab Sonntag (9. Dezember) wird die - vor zwei Monaten präsentierte - neue Öffi-Stimme in allen Zügen zu hören sein.
Der markante Gong vor den Stationsansagen ist damit ebenfalls Geschichte. Er wird durch neue Signaltöne ersetzt, teilten die Wiener Linien am Montag in einer Pressekonferenz mit. Das gesamte Soundsystem, Bus und Straßenbahn inklusive, soll bis Mitte 2013 umgestellt sein.
Ziel sei es, die Fahrgäste kurz und prägnant zu informieren, erklärte Wiener-Linien-Geschäftsführer Eduard Winter. Deshalb habe man "gekürzt und entrümpelt". Beispielsweise heißt es statt "umsteigen zu den Linien" künftig nur mehr "umsteigen zu". Verabschieden muss man sich auch vom vertrauten "Zug fährt ab" und dem erst vor gut zwei Jahren eingeführten und laut Verkehrsbetrieben wenig beliebten Imperativ "Zurückbleiben, bitte!". Die Fahrgäste werden in Hinkunft mit "Steigen Sie nicht mehr ein" zur Vorsicht gemahnt.
Angela Schneider löste Franz Kaida ab
Alle Ansagen werden von Angela Schneider gesprochen, die Anfang Oktober offiziell zur neuen Wiener Öffi-Stimme gekürt worden ist. Sie löst damit Franz Kaida ab, der den Fahrgästen mehr als vier Jahrzehnte lang im Ohr lag.
Ganz einheitlich geht es aber trotz Klangüberarbeitung nicht. So gibt es weiterhin unterschiedliche Gongs, die einander jedoch ähneln. Grundsätzlich klingt der neue Ton, der die Stationsansagen ankündigt, heller und unaufdringlicher als derzeit. Bei einer Info auf Englisch - diese wird es bei großen Öffi-Kreuzungspunkten geben - ist der Gong eine Oktave höher. Wieder etwas abgewandelt werden Störungsdurchsagen signalisiert. "Man wird das lernen", zeigte sich Winter zuversichtlich.
Bim und Bus folgen erst 2013
Die Wiener Linien wollen sich mit den insgesamt 1,5 Mio. Euro teuren Maßnahmen eine eigene Klangidentität verpassen. Die Umstellung in Bim und Bus erfolgt bis Mitte nächsten Jahres, die Telefonwarteschleife wird ebenfalls angepasst. Der dafür engagierte Soundberater Herwig Kusatz erklärte die Philosophie hinter der neuen Kennmelodie. Diese sei, was Takt und Tonfolge betrifft, an den Wiener Walzer angelehnt. Leicht erkennbar ist dieses Klangzitat allerdings nicht, wie eine Hörprobe zeigte.