155 Kontrollen pro Tag

Wiens Elite-Polizisten – 12 Jahre Jagd auf Verbrecher!

Seit 12 Jahren sorgt die Wiener Bereitschaftseinheit für Sicherheit. Beeindruckende Bilanz: zehntausende Festnahmen, Hunderttausende Kontrollen.
Christoph Weichsler
30.01.2025, 07:45

Es ist eine kalte Nacht in Wien, als plötzlich ein Notruf eingeht: Ein verdächtiger Mann mit einem Messer wurde in der U-Bahn gesichtet. Innerhalb weniger Minuten rücken mehrere Beamte der Bereitschaftseinheit Wien (BE) aus – sie sind überall in der Stadt verteilt, rund um die Uhr einsatzbereit. Ein Team eilt zur nächsten Station, ein anderes sichert die Umgebung. Ein paar Minuten später wird der Mann gestellt. Die Gefahr ist gebannt.

Genau für solche Einsätze wurde die Einheit 2012 gegründet. Mit einem besonderen Fokus auf öffentliche Plätze, Hotspots und den öffentlichen Verkehr sorgt sie seit mittlerweile zwölf Jahren für Sicherheit. Egal ob Demonstrationen, Fußballspiele oder spontane Polizeieinsätze – die Bereitschaftseinheit ist immer dort, wo sie gebraucht wird. Am Mittwoch (29.1.) wurde nun Bilanz gezogen.

Flexibel, schnell, schlagkräftig

Im Gegensatz zu Streifenpolizisten ist die Bereitschaftseinheit nicht an einen Bezirk gebunden. Sie ist immer in Bewegung, oft zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. 120 Polizistinnen und Polizisten gehören zum fixen Team, weitere 80 Beamte sind für sechs Monate in der Einheit stationiert.

Die Ausbildung ist anspruchsvoll: Neben Kampfsporttraining stehen Szenarien-Übungen für Terrorlagen, Demos und Festnahmen auf dem Programm. "Wir müssen auf alles vorbereitet sein", erklärt ein Beamter, der seit drei Jahren Teil der Einheit ist.

Die beeindruckende Bilanz

Seit ihrer Gründung hat die Einheit unglaubliche 682.026 Identitätsfeststellungen durchgeführt, dabei 24.191 Verdächtige festgenommen – darunter 563 per Haftbefehl gesuchte Personen.

Aber auch im Straßenverkehr zeigt die Spezialeinheit Stärke: 29.558 Alkoholtests führten zu 611 Führerscheinentzügen, fast 1,8 Millionen Euro Bußgelder wurden durch 45.038 Organmandate verhängt.

Spezialeinsätze gegen Waffen und Pyrotechnik

Ein immer größeres Problem ist illegale Pyrotechnik, die aus Nachbarländern eingeführt wird. Im Jahr 2024 stellte die Einheit bereits 5.400 verbotene Böller und Raketen sicher – mehr als je zuvor. Dazu kommen zahlreiche gefährliche Waffen wie Elektroschocker und Pfeffersprays, die aus dem Verkehr gezogen wurden.

Im Ernstfall rund um die Uhr bereit

Nicht nur bei alltäglichen Einsätzen, sondern auch in Krisensituationen zeigt die Bereitschaftseinheit ihre Stärke. Bei dem islamistischen Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 waren 140 Beamte der Einheit im Einsatz – 93 von ihnen kamen freiwillig aus der Freizeit.

Aber auch bei Großveranstaltungen wie dem Donauinselfest, Demonstrationen oder Fußballspielen sorgt die Einheit für Sicherheit. Die Räumung der "Pizzeria Anarchia", Ausschreitungen nach Demos  – all das haben die Beamten hautnah miterlebt.

Vorbild für ganz Österreich

Der Erfolg der Einheit hat auch andere Bundesländer überzeugt: Mittlerweile gibt es in ganz Österreich "Schnelle Reaktionskräfte (SRK)", die nach Wiener Vorbild arbeiten.

Zwölf Jahre nach ihrer Gründung ist eines klar: Die Bereitschaftseinheit ist aus dem Sicherheitskonzept der Stadt nicht mehr wegzudenken. Und wenn irgendwo Gefahr droht – dann ist sie schneller zur Stelle, als die Täter es erwarten.

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