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Wienerinnen teilen sich zu zweit einen Job

Eine Vollzeitstelle mit zwei Teilzeitstellen besetzen? Das geht jetzt mit Hilfe der neuen Plattform "Jobtwins". Zwei Wienerinnen berichten. 

Amra Duric
Katharina Miller (re.) und Sigrid Uray-Esterer haben die Plattform "Jobtwins" gegründet.
Katharina Miller (re.) und Sigrid Uray-Esterer haben die Plattform "Jobtwins" gegründet.
Jobtwins

Auf der Seite "Jobtwins" kann man nun seinen Arbeits-Zwilling finden. "Es ist wie eine Dating-Seite, nur für den Beruf", erzählen die Gründerinnen Katharina Miller und Sigrid Uray-Esterer in "Heute".

"In Österreich gibt es knapp 200.000 Frauen, die in Teilzeit sind. In den wenigsten Fällen kommt man damit beruflich weiter."

Arbeitssuchende, die einen Teilzeitjob machen möchten, matchen auf "Jobtwins" und bewerben sich dann gemeinsam auf eine Vollzeitstelle. "Neben Lebenslauf sind auch persönliche Eigenschaften wichtig", so das Duo. Ausschlaggebend für die Plattform war für Miller und Uray-Esterer das Thema Teilzeit.

Teilzeit als Karriere-Killer

Beide Frauen haben in Konzernen gearbeitet. "Mit dem zweiten Kind war es dann schwieriger Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen", erzählt Miller. "In Österreich gibt es knapp 200.000 Frauen, die in Teilzeit sind. In den wenigsten Fällen kommt man damit beruflich weiter."

"Wir wollen Teilzeit einen neuen Anstrich verleihen, weil das in Österreich oft noch immer als schlecht gesehen wird."

Doch nicht nur Mütter sind vom Teilzeit-Thema betroffen. Auch die jüngere Generation setzt auf das Modell. "Der Wunsch nach weniger Arbeitsstunden wird immer größer. Mit Jobsharing ist das sogar in Führungspositionen möglich." Mit dem Konzept will das Duo dem Fachkräftemangel entgegenwirken. "Wir wollen Teilzeit einen neuen Anstrich verleihen, weil das in Österreich oft noch immer als schlecht angesehen wird."

Wienerinnen suchen zu zweit nach einer Stelle

Durch Jobsharing wollen die beiden Frauen auch mehr Diversität in die Arbeitswelt bringen. "Eine Person, die die richtigen Qualifikationen hat und gerade in das Berufsleben einsteigt, kann viel von einer Person mit langjähriger Berufserfahrung lernen und umgekehrt", so Uray-Esterer.

"Wir bringen zwei Mal Herzblut, vier Augen und 35 Jahre Berufserfahrung mit.“

Von einander lernen und miteinander arbeiten möchten auch Olga und Lenka. Die Wienerinnen haben sich vorgenommen: "Wir teilen uns zu zweit einen Job." Kennengelernt haben sich die Frauen in einer Firma, wo sie einen Monat lang zusammengearbeitet haben. "Wir haben bereut, dass wir die Stelle nicht zu zweit besetzen konnten", erzählen die Frauen im Gespräch mit "Heute".

Olga und Lenka suchen als Teilzeitkräfte gemeinsam einen Vollzeitjob im Marketing-Bereich.
Olga und Lenka suchen als Teilzeitkräfte gemeinsam einen Vollzeitjob im Marketing-Bereich.
iStock, Jasmin Schuller, privat

Kurz darauf stolperten die Wienerinnen über das Portal "Jobtwins". Die beiden Frauen registrierten sich und matchten sofort. "Da wurde uns digital bestätigt, was wir bereits gefühlt haben." Nun suchen Olga und Lenka gemeinsam im Bereich Marketing, Kommunikations- und Informationsdesign eine Stabsstelle. "Wir bringen zwei Mal Herzblut, vier Augen und 35 Jahre Berufserfahrung mit“, betonen die beiden.

"Jobsharing ist kein Egoding"

Auf ihre Bewerbungen haben die Wienerinnen bereits positive Rückmeldungen erhalten. "Besonders New-Work-Firmen sind offen für das Modell." In Skandinavien und England ist "Jobsharing" bereits angekommen. Laut den "Jobtwins"-Gründerinnen entstehen für Arbeitgeber:innen beim Teilen der Arbeitsstelle keine Mehrkosten. "Im Gegenteil. Wenn eine Vollzeitperson kündigt, muss das die Organisation auffangen und neues Personal suchen. Das kostet. Im 'Jobsharing' ist auch nach der Kündigung noch eine Person da", betont Uray-Esterer.

Mit dem Teilen von einem Job soll auch die Burn-out-Gefahr minimiert werden. "Jobsharing ist kein Egoding. Man teilt sich Erfolge und Misserfolge gleich auf. Außerdem muss man auch transparent über das Gehalt sprechen." Die Plattform ist nicht nur auf Arbeitssuchende, sondern auch auf Unternehmen ausgerichtet. Firmen können Pakete kaufen und nach registrierten Teilzeit-Kräften suchen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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