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Wienerin zeigt auf TikTok, wie Stalker sie verfolgt

Am Weg zum Vorstellungsgespräch stellte ein Mann einer Wienerin nach. Die Frau dokumentierte den Vorfall auf Video und rief die Polizei. 

Amra Duric
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Am Stephansplatz wurde Carolin von dem unbekannten Mann verfolgt und belästigt.
Am Stephansplatz wurde Carolin von dem unbekannten Mann verfolgt und belästigt.
picturedesk/privat

Mit einem Video über Catcalling ging Wienerin Carolin nun auf TikTok viral. In dem Clip dokumentierte die 25-Jährige, wie sie am Weg zu einem Vorstellungsgespräch von einem Mann verfolgt wurde. "Ich bin beim Stephansplatz ausgestiegen. Der Mann kam auf mich zu und hat mich auf Englisch angesprochen. Ich hatte überhaupt keinen Kopf dafür, weil ich zu einem Jobinterview musste, daher habe ich ihn freundlich abgewiesen", erzählt die junge Frau in dem Video.

Dennoch redete der Mann weiter, verfolgte Carolin. "Ich habe dann so getan, als ob ich kein Englisch können würde. Er ist mir aber die ganze Zeit hinterhergelaufen." Mehrmals versuchte die Wienerin den Stalker abzuhängen, als er nicht aufhörte sie zu verfolgen, zückte sie ihr Handy und fing an zu filmen.

Mann akzeptierte kein "Nein"

"Kannst du bitte weggehen, ich will nicht mit dir reden", erklärt die 25-Jährige im Clip. Darauf erwidert der Mann: "Du bist ein wunderschönes Mädchen". Dann fragt er sie, ob sie aus Wien kommt. "Ich will einfach, dass du mich in Ruhe lässt. Bitte geh einfach, oder ich rufe die Polizei", betont Carolin mehrmals. Als Antwort bekommt sie von dem Unbekannten: "Ich möchte mit dir etwas trinken gehen."

"Der Mann soll italienischer Herkunft sein. Nach den Geschichten von anderen Frauen scheint er keine Skrupel zu haben und man kann nur froh sein, dass die Frauen ihm nicht nachts begegnet sind", berichtete Carolin der Polizei.

Vor dem Stephansdom entdeckte Carolin schließlich einen Polizeiwagen. "Der Mann kam mir nahe. Es war sehr unangenehm. Ich bin dann zu den Polizisten gelaufen." Davon ließ sich der Stalker jedoch nicht einschüchtern. "Er ist einfach stehengeblieben." Die Beamten gingen auf den Mann zu und stellten ihn schließlich zur Rede. Währenddessen kam ein Mädchen Carolin zu Hilfe. "Sie hat mich beruhigt, mir Wasser gegeben und mich zu meinem Jobinterview begleitet."

Stalker soll mehrere Frauen verfolgt haben

Nach ihrem Vorstellungsgespräch ging die Wienerin erneut zur Polizei. "Ich habe ihnen das Video gezeigt und Screenshots geschickt. Sie meinten aber, sie könnten nicht so viel machen, weil er mich nicht angefasst hat." Nachdem das Video viral ging, meldeten sich mehrere Frauen bei Carolin und berichteten, dass auch sie von dem Mann aus dem Video belästigt wurden. 

In einem E-Mail sammelte Carolin nun die Vorfälle und schickte sie der Polizei. Der Stalker soll am Dienstag, 19.10, eine Frau in der U3 belästigt haben und ihr hinterhergelaufen sein. Vergangenen Freitag soll er im neunten Bezirk eine weitere Frau belästigt haben, die Polizei musste ausrücken. "Am 2.10. am Nachmittag hat er eine Person vom Schweden- bis zum Stephansplatz verfolgt. Er hat auch eine weitere Frau von der Johnstraße bis zum Wohnheim verfolgt und stand dann dort von 14 – 20 Uhr herum", schreibt die Wienerin in dem Mail.

"Mir war es wichtig die Belästigung öffentlich zu machen, weil das so vielen Frau tagtäglich passiert. In den Kommentaren haben mir ein paar Leute geschrieben, ich hätte einfach weggehen sollen. Das habe ich auch mehrmals gemacht, aber er hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen und ist mir immer wieder nachgelaufen. Ich hatte Angst und habe mich sehr unwohl gefühlt, aber er hat einfach weitergemacht", erzählt die 25-Jährige im Gespräch mit "Heute".

Ein Pressesprecher der Polizei erklärte gegenüber "Heute", dass "am besagten Tag Polizisten der Polizeiinspektion Brandstätte einen Mann wahrnahmen, der sich Passanten gegenüber aufdringlich verhielt, indem er sie ansprach und einen gebotenen Abstand nicht einhielt. Weder ein verwaltungsrechtlicher- noch ein strafrechtlicher Tatbestand wurden jedoch festgestellt. Im Rahmen des Streifendienstes wird nun besonders Augenmerk auf den Mann gelegt, da die Identität des Mannes, aus einer mehreren Tage zurückliegenden Amtshandlung, bekannt ist."

Trotz des verstörenden Vorfalls hat Carolin beim Vorstellungsgespräch überzeugen können. "Ich habe den Job bekommen."

Hilfe für Betroffene von Gewalt und Stalking
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
Neustart: 01/218 32 55

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