Geld überwiesen

Wienerin Anna: "Habe 3.500 € an Mietbetrüger verloren"

Wohnungsbetrüger haben derzeit Hochsaison: Sie haben es vor allem auf Studenten und junge Leute abgesehen. Auch Anna (24) fiel auf die Masche herein.

Christine Ziechert
Wienerin Anna: "Habe 3.500 € an Mietbetrüger verloren"
Die angebotene Wohnung war leider Fake – auch die angebliche Vermieterin existiert nicht.
Getty Images, zVg

Aus der (Wohnungs-)Not machen derzeit Betrüger viel Geld: Sie ködern vor allem junge Menschen – darunter auch oft Studenten – mit voll möblierten Mietwohnungen zu einem leistbaren Preis. Die Abwicklung erfolgt dann über eine ausländische Agentur, vorab werden Überweisungen gefordert. Auch Wahl-Wienerin Anna H. (24) wurde Opfer der Betrüger.

Die gebürtige Tirolerin klickte sich im Oktober durch die Internet-Anzeigen, als sie auf der ÖH-Seite "Schwarzes Brett" auf eine 48 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Wohnung in der Sandauergasse 2 (Floridsdorf) um 636 Euro warm stieß: "Das Inserat war mit Fotos und hat sehr seriös gewirkt", erzählt Anna H. im Gespräch mit "Heute".

Da ich den Mietvertrag bereits hatte, war es sehr glaubwürdig
Anna H.
wurde Opfer eines Mietbetruges

Als Kontakt war die angebliche Wohnungsbesitzerin angegeben: "Ich habe sie angeschrieben. Sie meinte, sie sei bei einem großen Projekt in Italien und lässt daher eine Agentur die Abwicklung machen", erinnert sich die Verkäuferin.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Die 24-Jährige musste vorab eine Kaution plus Mietanzahlung – insgesamt 3.500 Euro – auf ein italienisches Konto überweisen, um den Schlüssel für die Wohnung zu erhalten: "Da ich den Mietvertrag bereits hatte, war es sehr glaubwürdig. Wir schrieben auch privat über WhatsApp, wo sie auch öfters meinte, sie sei froh, so einem jungen Mädl die Wohnung zu geben, und sie habe ein gutes Gefühl dabei", berichtet Anna H.

    Vor Besichtigung erneut 1.200 Euro verlangt

    Schließlich wurde ein Besichtigungstermin vereinbart: "Eine Stunde vor dem Termin hat sie mich dann kontaktiert, ich soll nochmal 1.200 Euro überweisen, weil ihr Mann mit der Anzahlung nicht zufrieden war und sie draufgekommen ist, dass Wohnungen in Wien eigentlich teurer sind. Erst da habe ich gecheckt, was eigentlich läuft. Ich habe natürlich nicht gezahlt", so die Wahl-Wienerin.

    Anna H. brach den Deal ab, verlangte die Rückzahlung der überwiesenen 3.500 Euro: "Nachdem ich es abgebrochen hatte, war weder sie noch die Agentur erreichbar. Ich habe dann Anzeige bei der Polizei erstattet, die Kripo ermittelt. Jetzt heißt es warten. Ich denke positiv und hoffe, dass etwas von dem Geld zurückkommt", meint Anna H. optimistisch.

    30 Anzeigen pro Woche

    Anna H. ist kein Einzelfall: Derzeit registriert die Polizei in Wien rund 30 Anzeigen pro Woche. Wie Reinhard Nosofsky, Leiter der Betrugsermittlung im Bundeskriminalamt, gegenüber dem ORF mitteilte, kommt diese Betrugsform in Wellen und sei jetzt wieder im Ansteigen. Meist würden Serientäter dahinter stecken. Betroffene können sich an das Cyber Crime Competence Center (E-Mail: [email protected]) wenden.

    Auf den Punkt gebracht

    • Wohnungsbetrüger haben es derzeit besonders auf junge Menschen und Studenten abgesehen, indem sie ihnen vermeintlich günstige, voll möblierte Mietwohnungen anbieten und vorab Überweisungen verlangen
    • Die 24-jährige Anna aus Wien fiel auf diese Masche herein und verlor 3.500 Euro, bevor sie den Betrug erkannte und die Polizei einschaltete; die Ermittlungen laufen, und die Polizei registriert derzeit rund 30 Anzeigen pro Woche
    cz
    Akt.