Schock-Gutachten da

91-Jährige getötet – Nachbarin überlebte durch Zufall

Der mordverdächtige Slowake Robert O. (52) soll vor seiner Bluttat in Floridsdorf die Nachbarin des 91-jährigen Opfers im Visier gehabt haben.
Christian Tomsits
29.01.2025, 05:30

Traurige Gewissheit: Die von Nachbarn hochgeschätzte Frau Grete (91) – ein echtes Wiener Original – musste in ihrem Haus in einer Kleingartensiedlung in Wien-Floridsdorf Unvorstellbares erleiden, bevor ihr am 3. September des Vorjahres auf bestialische Weise das Leben genommen wurde.

Bisher hatte der später in der Slowakei gefasste Mordverdächtige Robert O. (52) stets behauptet, sein Opfer sei bereits tot gewesen, als er sich an ihm verging. Doch das nun vorliegende abschließende Obduktionsergebnis in Form eines medizinischen Gutachtens legt nun nahe, dass die arme Frau länger gelebt haben dürfte, als bisher angenommen.

Täter hatte Nachbarin im Visier

Dabei war die 91-Jährige nicht das präferierte Opfer des hochgefährlichen Straftäters. "Ich musste meinen Trieb endlich stillen", sagte der 1992 in seiner slowakischen Heimat wegen Mordes verurteilte Mann aus. Nach einer zweiten jahrelangen Haftstrafe, die er für im Jahr 2010 begangene Home-Invasions in Niederösterreich ausfasste, war die "tickende Zeitbombe" erst kürzlich erneut auf freien Fuß gekommen. Sofort begann der Mann, sich in Wien nach neuen Opfern umzusehen.

Zuerst im Visier des Verdächtigen: Die jüngere Nachbarin, die gegenüber von Frau Grete (91) wohnt. "Ich sah sie eines Abends nackt durchs Fenster und beschloss, sie zu überfallen, zu vergewaltigen und auszurauben", gab der 52-Jährige zu Protokoll. Doch ihr Freund, der zufällig da war, ließ den mutmaßlichen Triebtäter auf das 91-jährige Opfer umschwenken, bei dem er sich weniger Gegenwehr erwartete.

Durch ein vorher angefertigtes Loch im Zaun gelangte er im Schutz der Dunkelheit in den Garten der 91-jährigen Frau Grete, die er ebenfalls bereits beobachtet hatte. Um kurz nach Mitternacht drang er in ihr Haus ein und attackierte die Schlafende wie wild mit einer Kombizange und mit Fäusten, brach ihr dabei die Nase und mehrere Rippen. Dann soll er seinem Opfer die Kleidung vom Leib gerissen haben und über sie hergefallen sein. "Ich wollte sie haben und wehrlos machen, um Böses zu vollbringen", so sein grausames Motiv.

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Aufgrund der Hämatombildung kamen Mediziner zum Schluss, dass sie sogar noch gelebt haben muss, als ihr Schmuck vom Hals gerissen wurde. Verstörend: Vor dem Gehen bediente sich der Verdächtige noch am Kühlschrank der Frau, wusch sich und schlief ein Weilchen. Bis zur Anklageerhebung im Fall dürfte es nun nicht mehr lange dauern. Der von Top-Anwältin Ina-Christin Stiglitz verteidigte Verdächtige muss sich schon bald wegen Mordes und Vergewaltigung am Wiener Landl verantworten. Die Unschuldsvermutung gilt.

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