Neue Behandlung rettet Leben

Wienerin (43) hatte Herzinfarkt – ohne es zu bemerken

Unbemerkt erlitt Manuela einen stillen Herzinfarkt. Erst ein Zufallsbefund enthüllte die lebensbedrohliche Gefahr. Nun ist sie wieder fit.

Wien Heute
Wienerin (43) hatte Herzinfarkt – ohne es zu bemerken
Patientin Manuela und ihr behandelnde Arzt Aurel Toma in der Klinik Donaustadt.
Wiener Gesundheitsverbund/Löschnauer

Für Manuela war es eine Schocknachricht. Durch einen Zufallsbefund erfuhr, sie, dass sie bereits einen Herzinfarkt hatte. Für die 43-jährige Wienerin zunächst unerklärlich, denn sie hatte keinerlei Symptome oder Anzeichen verspürt.

Bei der Untersuchung zeigte sich, dass eines ihrer Herzkranzgefäße bereits komplett verschlossen war, wodurch das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde. Ein großer Eingriff schien unausweichlich. Doch dank einer neuen Methode konnte dies verhindert werden.

Die Gefahr von stummen Herzinfarkten

Es stellte sich heraus, dass Manuela in der Vergangenheit einen stillen bzw. stummen Herzinfarkt hatte. Diese verlaufen ohne die klassischen Symptome. "Bei Diabetikern kann es vorkommen, dass sie aufgrund vorhandener Nervenschädigungen ein verringertes Schmerzempfinden haben. Und Frauen haben manchmal andere Symptome als Männer – der Herzinfarkt verläuft dann nicht symptomfrei, sondern wird verkannt", erklärt dazu Prim. Andreas Valentin, Vorstand der 1. Medizinische Abteilung der Klinik Donaustadt mit Kardiologie und Intensivmedizin.

Nur bei einem Prozent der jüngeren Altersgruppe, wozu auch die 43-jährige Wienerin zählt, kommt so ein stiller Herzinfarkt vor. Von den Personen ab 65 bzw. 70 Jahren sind etwa fünf bis sechs Prozent betroffen. Besonders gefährdet seien Risikogruppen, z.B. Diabetiker oder Personen, die bereits einen Herzinfarkt gehabt haben.

Innovative Behandlung ohne Stent entwickelt

Ein stummer Herzinfarkt ist genauso gefährlich wie ein klassischer. Denn die Minderdurchblutung am Herzen kann sich unbemerkt weiter verschlechtern und lebensbedrohlich werden. Auch wenn der Herzinfarkt also nicht mehr akut ist, muss er unbedingt behandelt werden. So war es auch in Manuelas Fall.

Für die Behandlung hat man in der Klinik Donaustadt eine neue, risikoarme Möglichkeit entwickelt. Als eines der ersten Herzkatheterlabors in Österreich kombinierte das Team rund um Doz. Aurel Toma zwei bewährte Therapiemethoden: die Rekanalisation, also die Wiederaufdehnung des Gefäßes, und den Einsatz eines "Drug Coated Balloon". Das ist ein Katheter, auf dem sich ein Ballon befindet. Dieser wird im Gefäß aufgeblasen, gibt Medikamente ab und wird wenige Minuten später ohne Rückstände aus dem Gefäß entfernt. Durch die Abgabe der Medikamente wird das Risiko einer Wiederverengung des Gefäßes massiv verringert.

Patientin führt nun beschwerdefreies Leben

"Man hat kein Metall im Körper, wie bei einem Stent, den man normalerweise nach einer Rekanalisation einsetzen würde", erklärt Toma. Er führt mittlerweile österreichweit Schulungen zur Behandlung chronisch verschlossener Herzkranzgefäße durch, um diese besondere Expertise weiterzugeben.

Ich habe das Spital ohne einen einzigen Stent bereits am nächsten Tag verlassen, das ist unglaublich
Manuela
Herz-Patientin

Ein großer Eingriff hätte für Manuela einen längeren Weg zurück in den Alltag bedeutet; dies konnte verhindert werden. "Ich habe das Spital ohne einen einzigen Stent bereits am nächsten Tag verlassen, das ist unglaublich", freut sich die Patientin. Sie hat ihre Ernährung umgestellt, aufgehört zu rauchen und führt nun ein beschwerdefreies Leben.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Manuela, eine 43-jährige Wienerin, erfuhr durch einen Zufallsbefund, dass sie einen stummen Herzinfarkt erlitten hatte, ohne es zu bemerken
    • Dank einer innovativen Behandlungsmethode in der Klinik Donaustadt, die auf den Einsatz eines "Drug Coated Balloon" statt eines Stents setzt, konnte sie schnell und ohne großen Eingriff genesen und führt nun ein beschwerdefreies Leben
    red
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