Wien

Wienerin (23) verkauft Schweinsbraten am Brunnenmarkt

Ihre Kreationen sind von Omas Kärntner Küche inspiriert: Im "S'Cazzo" am Yppenplatz serviert Anna-Sophie Müller Schweinsschopf, Rollbraten und Co.

Yvonne Mresch
Anna-Sophie Müller hat sich der Gastronomie verschrieben: Mit 23 Jahren machte sich die Wienerin jetzt selbstständig und eröffnete das "S'Cazzo" am Yppenplatz.
Anna-Sophie Müller hat sich der Gastronomie verschrieben: Mit 23 Jahren machte sich die Wienerin jetzt selbstständig und eröffnete das "S'Cazzo" am Yppenplatz.
Sabine Hertel

"Man kann den Namen interpretieren wie man möchte", lacht Anna-Sophie Müller. "S'Cazzo" heißt der Stand 119 am Brunnenmarkt (Ottakring) seit zwei Monaten. "Das Wort kommt aus dem Italienischen und bedeutet Schwanz. Ich denke dabei an das Ringelschwänzchen vom Schwein", so die Chefin. Wer gerne Schwein isst, wird bei der 23-jährigen fündig.

"Am Brunnenmarkt gibt es kaum österreichische Speisen"

Auf der "Genussinsel", wie sie es nennt, serviert Müller alles rund ums Schweinefleisch: Vom "S'cazzo Wachauer", einem Wachauer mit Schweinsbraten, Sauerkraut, Senf, Kren uns Bratlfett (6,50 Euro), über Rollbraten (Bauchfleisch gefüllt mit Oliven, Kapern, Knoblauch und Salbei, 7 Euro) bis hin zu Chorizo in Rotwein und Rosmarin (8 Euro). Als Nachspeise gibt es Palatschinke auf Anfrage, zu Trinken neben den Klassikern auch Cocktails ab 7 Euro sowie Alt Wiener Kaffee um 1,20 Euro. Vegetarier können Grilled Cheese (6 Euro) bestellen.

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    Anna-Sophie Müller ist 23 Jahre alt, Wienerin und führt das "S'Cazzo" am Yppenplatz.
    Anna-Sophie Müller ist 23 Jahre alt, Wienerin und führt das "S'Cazzo" am Yppenplatz.
    Sabine Hertel

    "Ich wusste schon immer, dass ich mal etwas eigenes machen will", erinnert sich die Inhaberin. Dass es so schnell ging, wagte sie nicht zu träumen. Nach dem Abschluss der Gastronomie-Schule, zahlreichen Kellner-Jobs und Praktika in Hotels ist Müller nun selbstständig. Für ihren "Schweinsbraten-Stand" suchte sie sich ausgerechnet den Brunnenmarkt aus. Warum? "Es war ein Bauchgefühl und ich hörte, dass der Stand gerade frei war. Es gibt viel anderes Angebot, aber kaum mehr österreichische Speisen, was ich sehr schade finde. Warum also nicht Schweinebraten als Streetfood anbieten?"

    Bio-Qualität, Specials im Sommer

    Zu Beginn sah sich Müller in den Sozialen Medien mit Kommentaren wie "Schweinebraten hat hier nichts verloren!" konfrontiert – seither habe es kein negatives Feedback mehr gegeben. "Natürlich kamen anfangs Sorgen auf. Aber die Community hier ist toll und ich fühle mich wohl, wurde sehr gut aufgenommen. Jeder freut sich, dass etwas Neues da ist."

    Die Inspiration für ihre Rezepte nimmt die junge Gastronomin von Mama und Oma: "Meine Familie kommt aus Wien und Kärnten. Schweinsbraten war quasi 'Omas comfort food', einige Rezepte stammen von ihr. Auch die Bauern in unserem Umkreis haben das natürlich mitgeprägt", erzählt sie.

    Je nachdem, was Müller an Ware bekommt, bietet sie auch immer wieder "Specials" wie Reh ("von befreundeten Jägern") oder Bio-Fisch aus der Steiermark, an. Bei den Zutaten setzt sie Großteils auf Bio und Tierwohl: "Ich achte darauf, wo das Fleisch herkommt. Meistens kaufe ich es von Bauern aus Oberösterreich oder von der Fleischerei Ringl auf der Gumpendorfer Straße. Das ist mehr als Bio, den Tieren geht es dort gut. Das ist mir wichtig und man schmeckt es auch."

    Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 15 bis 21 Uhr, Samstag von 12 bis 23 Uhr und Sonntag von 12 bis 17 Uhr.

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      privat, iStock